Kultur: Im Ernst
Adam Szymczyk leitet die Documenta 14.
Adam Szymczyk heißt der künstlerische Leiter der kommenden Documenta, die vom 10. Juni bis 17. September 2017 stattfindet. Der polnische Kurator war unter sechs Bewerbern von der Findungskommission einstimmig ausgewählt und dem Documenta-Aufsichtsrat vorgeschlagen worden. Dieser folgte der Empfehlung unter anderem von Chris Dercon, Direktor der Tate Modern in London, und Susanne Gaensheimer, Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst.
Mit Szymczyk ist ein äußerst profilierter Documenta-Macher gewonnen, der eher für die leisen Töne steht. Der 43-Jährige leitet seit 2003 die Basler Kunsthalle, wo er zuletzt für sein anspruchsvolles Programm mit dem Walter Hopps Award ausgezeichnet wurde. Als Kunsthallen-Chef widmete er schon früh Künstlern wie Danh Vo, Cyprien Gaillard und Tomma Abts Ausstellungen, lange bevor der Kunstmarkt auf sie aufmerksam wurde. Zuvor hatte Szymczyk in Warschau die Foksal Gallery Foundation mitbegründet, deren Engagement den unvergleichlichen Erfolgszug junger polnischer Kunst Ende der Neunziger- und zu Beginn der Nuller- Jahre erst ermöglichte. Vor fünf Jahren war er gemeinsam mit Elena Filipovic Kurator der Berlin-Biennale, die damals unter dem Titel „When Things Cast No Shadows“ stand und dem Lauten, Schrillen, Bunten des Kunstbetriebs dezidiert eine Absage erteilte. Nach der gewissen Heiterkeit der jüngsten Documenta von Carolyn Christov-Bakargiev dürfte die nächste Ausgabe für die Besucher kein leichtes Spiel werden. NK
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