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Die fast 90-jährige Eva Sternheim-Peters.
© Doris Spiekermann-Klaas

Eva Sternheim-Peters und die Nazi-Zeit: Großes Interesse am Buch unserer Zeitzeugin

In ihrem Buch "Habe ich denn allein gejubelt" fragt sich Eva Sternheim-Peters schonungslos ehrlich, warum sie als junge Frau so begeistert von den Nazis war. Ein Porträt der 90-Jährigen, das im Tagesspiegel erschien, stieß nun auf große Resonanz.

Seit am 30. April auf der Seite Drei des gedruckten Tagesspiegel und auf Tagesspiegel.de der Artikel über Eva Sternheim-Peters' Buch „Habe ich denn allein gejubelt?“ erschienen ist, klingelt bei der Autorin unaufhörlich das Telefon. „Kaum habe ich aufgelegt, kommt schon der nächste Anruf“, sagt die 90-Jährige, die in Berlin-Charlottenburg lebt.

In ihrem Buch beschreibt Sternheim-Peters schonungslos ehrlich, warum sie als Mädchen und junge Frau begeistert von den Nazis und Hitler war. In den 80ern stellte sie das Buch fertig, doch wollte es keiner der großen Häuser verlegen. Veröffentlicht wurde es dann in mehreren kleinen Verlagen, zuletzt vom Karin Kramer Verlag. Als die Verlegerin 2012 starb, bemühte sich Eva Sternheim-Peters erneut um Kontakt zu den großen Verlagshäusern, doch sie lehnten aufs neue ab.

Womöglich ein Fehler, wie die Resonanz auf den Tagesspiegel-Artikel zeigt. Das Interesse der Menschen an der Schilderung einer Zeitzeugin, die der fatalen Faszination der Nazis erlegen ist, ist groß: Schon am Tag des Erscheinens des Artikels meldeten sich die ersten Leser bei Eva Sternheim-Peters und baten um eines der 100 Exemplare, welche die Autorin dem Artikel zufolge noch zu Hause hatte. Und auch uns in der Redaktion haben etliche Anrufe und Mails erreicht, in denen Tagesspiegel-Leser Interesse an dem Buch äußerten.

Viel gelesen, kommentiert, geteilt

Auf Tagesspiegel.de gehörte der Artikel tagelang zu den am meisten gelesenen,von unseren Leserkommentatoren in der Community wurde er intensiv diskutiert. „Liebe Frau Sternheim-Peters, ich danke für die Offenheit und wäre neugierig auf Antworten auf Fragen, die ich bei meinen Großeltern nicht bekommen habe. Kann man Ihr Buch irgendwo bekommen?“ schrieb zum Beispiel eine Leserkommentatorin. Auch auf Social-Media-Seiten wurde der Artikel über Eva Sternheim-Peters vielfach kommentiert, geteilt und mit "Gefällt mir" markiert, zum Beispiel hier.

Weil viele andere die Frage nach dem Buch auch haben, wollen wir die Antwort nicht schuldig bleiben. Die 100 Exemplare, die Eva Sternheim-Peters noch zu Hause hatte, sind inzwischen verkauft. Sternheim-Peters versucht nun, das Buch nachdrucken zu lassen, hat entsprechende Angebote bekommen sowie bereits mehr als 100 Vorbestellungen. Wir wollen das Buch auch im Tagesspiegel-Shop anbieten, außerdem haben sich Tagesspiegel-Leser für eine Lesung mit Eva Sternheim-Peters im Verlagshaus ausgesprochen. Dem Wunsch wollen wir gern und bald nachkommen und melden uns wieder, sobald es soweit ist.

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