Trotz Coronakrise: Frankfurter Buchmesse findet statt
Die Leipziger Buchmesse durfte wegen der Pandemie im März nicht stattfinden. Frankfurt am Main will im Oktober nun seine Messehallen öffnen.
Es hatte sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet, und die zurückgehenden Covid-19-Fälle mitsamt den Lockerungen in vielen Bundesländern dürften ihr übriges dazu beigetragen haben: Die Frankfurter Buchmesse 2020 wird stattfinden, wie der Aufsichtsrat der BBG (Börsenverein des Deutschen Buchhandels Beteiligungsgesellschaft) am frühen Mittwochabend entschieden hat.
Und zwar wie geplant vom 14. bis 18. Oktober auf dem Messegelände, in der Stadt Frankfurt und natürlich digital. Und das nicht nur für die Branche und ihre Angehörigen, sondern am Samstag und Sonntag für das lese- und literaturaffine Publikum, das sich wie die Fachbesucher nur online Tickets besorgen kann.
Ein Hygienekonzept soll für Sicherheit sorgen
Das von der Buchmesse und der Messe Frankfurt erarbeitete Hygienekonzept habe das Ordnungsamt und das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt überzeugt, wie es in einer Medienmitteilung der Frankfurter Buchmesse heißt. Man erwarte Aussteller aus Deutschland, „ganz Europa“ und, „abhängig von den dann geltenden Reisebeschränkungen“, auch von anderen Kontinenten.
Aktuell plant man, die Zahl der auf dem Gelände zeitgleich zugelassenen Besucher und Besucherinnen nach der im Oktober belegten Bruttofläche anzupassen. Der Einlass soll „kontaktlos nach Vorabregistrierung und Selbstauskunft über den Gesundheitszustand“ erfolgen.
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Belegt werden sechs Hallenebenen, nämlich die Hallen 3.0 und 3.1, 4.0, 4.1, wo in der Rege immer die deutschsprachigen Verlage ihre Stände haben, sowie die Hallen 6.0 und 6.1. Die kleinstmögliche Standfläche beträgt 8 m², zwischen den Ständen wird jeweils mindestens 1,5 Meter Platz sein. Und: „Die Gangbreite in den Hallen liegt zwischen 6-8 Meter“. Ob es klappt? Und eine zweite Welle diese Pläne nicht doch zunichte macht? Oder die Messe trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Corona-Hotspot wird? Ein Wagnis dürfte es sein, eine Messe light sowieso (zumal ohne Verlagsparties). Die Erleichterung hört man den diese Entscheidung begrüßenden Statements etwa von Messedirektor Jürgen Boos oder auch von Karin Schmidt-Friederichs, der Vorsteherin des Börsenvereins an. Man baue bei der Konzeptuierung dieser „so besonderen Messe“, so Schmidt-Friderichs „auf die Begeisterung der Branche für das weltweit wichtigste Buchereignis."