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Adolphe Binder, ehemalige Intendantin des Wuppertaler Pina Bausch-Tanztheaters.
© Jana Bauch/dpa

Tanztheater Pina Bausch: Ex-Intendantin Adolphe Binder erzielt Erfolg vor Arbeitsgericht

Chaos in Wuppertal: Die ehemalige Intendantin des Tanztheaters, Adolphe Binder, hat gegen ihre Kündigung geklagt - und Recht bekommen.

Adolphe Binder hat erfolgreich gegen ihre Kündigung durch das Wuppertaler Tanztheater geklagt. Die Ex-Intendantin der von Pina Bausch gegründeten Kompanie war im Juli nach gut einem Jahr im Amt fristlos entlassen worden. Hintergrund ist ein Konflikt mit Geschäftsführer Dirk Hesse, der die Kompanie zum Jahresende verlässt. Binder wurde vor allem vorgeworfen, keinen umsetzbaren Spielplan vorgelegt zu haben. Auch wurde ihr Führungsstil kritisiert. Sogar Mobbing-Vorwürfe standen im Raum. Ausgerechnet der PR-Berater des geplanten Tanzzentrums Pina Bausch, Ulrich Bieger, soll vertrauliche Unterlagen an die Presse durchgestochen haben.

Binder hatte alle Vorwürfe abgestritten und vor dem Arbeitsgericht gegen die fristlose Kündigung geklagt. Das Gericht in Wuppertal hat nun am Donnerstag nach einer mündlichen Verhandlung entschieden, dass die Kündigung nicht rechtskräftig ist. Richter Carsten Gironda sagte, die angeführten Gründe und das Vorgehen rechtfertigten den Schritt nicht. Die Kosten des Verfahrens in Höhe von 69 000 Euro muss das Wuppertaler Tanztheater tragen. Dessen Vertreter kündigten an, wahrscheinlich in Berufung zu gehen.

Das Urteil bringt das Tanztheater in eine prekäre Lage. Denn der Intendanten-Posten wurde schon Mitte November neu besetzt. Mit der Kulturmanagerin Bettina Wagner-Bergelt hat die Stadt Wuppertal einen Zwei-Jahres-Vertag abgeschlossen. Wagner-Bergelt will morgen in einer Pressekonferenz den Spielplan für die zweite Hälfte der Spielzeit vorstellen. (mit dpa)

Sandra Luzina

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