Sonderschauen zum Reformationsjubiläum: Es luthert
2017 ist Lutherjahr: Das nehmen drei Sonderschauen in Berlin, Wartburg und Wittenberg zum Anlass den Reformator zu würdigen.
Anlässlich des Lutherjahrs 2017 wird es drei nationale Sonderausstellungen geben. Aufeinander aufbauend, beschäftigen sie sich mit dem globalen Protestantismus (in Berlin), der deutschen Reformation (auf der Wartburg) und schließlich mit dem Menschen Martin Luther (in Wittenberg). Das Programm, das am Dienstag im Deutschen Historischen Museum in Berlin vorgestellt wurde, eröffnet am 12. April mit „Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ im Martin-Gropius-Bau. Die Ausstellung des Deutschen Historischen Museums untersucht das Profil und die Wirkung von Reformatoren in verschiedenen Ländern. Dabei zeigt sie, dass die Idee des Protestantismus von Anfang an umstritten war. Dies soll unter anderem beim Blick auf protestantismusbedingte Veränderungen in Schweden, den USA, Korea und Tansania deutlich werden.
Es folgt die Ausstellung „Luther und die Deutschen“ – beginnend am 4. Mai, dem Tag, an dem Luther in der Wartburg unterkam. Dort findet die Schau auch statt. Sie wendet sich dem Nationalen zu und fragt ebenfalls nach kulturellen und gesellschaftlichen Auswirkungen – jedoch nur nach jenen, die auf Luther zurückgehen. Gleichzeitig geht es um den Reformator als Symbol- und Projektionsfigur; darum, wie ihn Ost- und Westdeutschland für sich beanspruchten und wie jede historische Epoche ihr eigenes Lutherbild prägte.
Das Bild, das andere sich von Luther machten, greift auch „Luther! 95 Schätze - 95 Menschen“ auf, eröffnend am 13. Mai im Collegium Augusteum Wittenberg – der Stadt, in der Luther seine 95 Thesen eigenhändig an die Kirchentür genagelt haben soll. Zu den 95 vorgestellten Personen, die sich auf den Reformator beziehen, gehört auch Astrid Lindgren: Ihre Kinderbuchfigur Karlsson vom Dach zitiert mit dem Ausspruch „Dies ist ein weltlich Ding“ ständig Luther. Außerdem werden in Wittenberg 95 Objekte zu sehen sein, die teils aus seinem eigenen Besitz stammen, teils die Wirkungsgeschichte der Reformation dokumentieren.
Julius Heinrichs