Offener Brief der Berliner Veranstaltungsbranche: „Es droht ein massives Firmensterben“
100 Prozent Umsatzverlust: Die Berliner Konzert- und Eventveranstalter wenden sich an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller.
Um auf die schwierige finanzielle Situation in der Club-, Konzert- und Veranstaltungsbranche hinzuweisen haben Berliner Unternehmer einen offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller adressiert. Zu den rund 60 Unterzeichnern gehören unter anderem Admiralspalast, Wintergarten Variete, Schlosspark Theater, Columbiahalle, Domäne Dahlem, Konzertveranstalter wie Greyzone Concerts & Promotion, Trinity Music, Semmel Concerts Entertainment sowie Künstleragenturen und Licht- und Tontechnikunternehmen.
Die Unterzeichner fordern einen schnellen Gesprächstermin, um Lösungen für das Überleben der durch die Vorschriften zum Schutz vor Corona stark beeinträchtigte Branche zu finden. „Sofortgelder und Überbrückungshilfen vom Land oder Bund stellen bei Weitem keine ausreichende Lösung dar“, heißt es in dem Schreiben.
Praktikable Lösungen für Clubs, Agenturen und Künstler
Zwei Tage, nachdem Berlins Kultursenator Klaus Lederer weitere Hilfsgelder für die hauptstädtische Kulturszene in Aussicht gestellt hat, verlangen die die Event- und Veranstaltungsmacher der Stadt eine verbindliche Perspektive für die Zeit nach dem 24. Oktober. Dann läuft die aktuelle Verordnung für Clubs und Konzerte aus. Zum Forderungskatalog gehört eine bis 1. Januar 2021 stufenweise Kapazitätserhöhung der erlaubten Veranstaltungsgröße. Außerdem eine Erhöhung der zulässigen Anzahl von Open-Air-Konzerten für 2021, um so Einnahmeausfälle aus diesem Jahr zumindest etwas ausgleichen zu können.
Sollten weiterhin keine „wirtschaftlich sinnvollen Veranstaltungen“ möglich sein, fordert die Branche eine hundertprozentige Entschädigung für betroffenen Unternehmen sowie eine Bezuschussung für den Neustart in 2021.
Die Kreativ- und Veranstaltungsbranche sei ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und Magnet für Berlin-Besucher, heißt es in dem Offenen Brief. Die Bürgerinnen und Brüger wollten leben – „nicht nur überleben!“ Dafür bedürfe es einer funktionierenden Veranstaltungswirtschaft. „Ansonsten feiert die Bevölkerung ohne Einfluss durch Politik oder die Organisation seitens professioneller Veranstalter, erzeugt Superspreader-Events, sorgt für Ärger in der Bevölkerung, Vertrauensverlust in die Politik, Kosten für Polizeieinsätze und schlimmstenfalls für steigende Infektionszahlen.“ Tsp
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