Zombie-Erfolgsserie geht ins Finale: Ende mit Schrecken für „The Walking Dead“
Die Erfolgsserie „The Walking Dead“ wird überraschend beendet. An diesem Mittwoch erscheint das letzte Heft - das hat Folgen auch für die TV-Adaptionen.
Eine der erfolgreichsten Comicserien der vergangenen Jahrzehnte, die vor allem durch ihre TV-Verfilmung weit über die Comicszene hinaus bekannt ist, wird eingestellt. Wie mehrere US-Comic- und Filmportale am Dienstag berichteten, wird an diesem Mittwoch das letzte Heft der 2003 von Autor Robert Kirkman und Zeichner Tony Moore geschaffenen Serie „The Walking Dead“ erscheinen.
Kirkman und sein Verlag, Image Comics, bestätigten, dass Heft 193 das Finale des postapokalyptischen Zombie-Dramas enthalten wird. Gezeichnet wurde die Reihe seit dem siebten Heft von Charlie Adlard. Es ist damit zu rechnen, dass in absehbarer Zeit auch die seit 2010 laufende Fernsehserie, die sich eng an den Comics orientiert, zu einem Ende kommen wird.
Spin-Off-TV-Serien laufen weiter
Allerdings gibt es inzwischen die Spin-Off-Serie „Fear the Walking Dead“, für die ganz eigene Figuren entwickelt wurden und deren Verlauf weniger eng an die Comicvorlage gekoppelt ist, in deren Zentrum der Überlebenskamp des ehemaligen Sheriffs Rick Grimes und anderer Menschen nach dem Ausbruch einer Zombieplage steht.
Zudem werden in den USA derzeit Statisten für eine dritte Spin-Off-Serie gesucht, die im Universum von „The Walking Dead“ angesiedelt ist, aber erneut eine ganz eigene Geschichte erzählt.
„Es bricht mir das Herz“
„Ich bin auch ganz mitgenommen“, schreibt Kirkman nach Angaben des Comic-Portals Bleedingcool.com in einem Begleittext zur letzten Ausgabe. „Ich werde es genauso vermissen wie Ihr, wenn nicht sogar mehr. Es bricht mir das Herz, dass ich es beenden musste. Und wir müssen weitermachen... aber ich liebe diese Welt zu sehr, um Dinge in die Länge zu ziehen, wenn sie nicht mehr den Erwartungen entsprechen, die ich an sie habe.
Er hoffe, so Kirkman weiter in dem an seine Leser gerichteten Text, dass seine Entscheidung auf Verständnis stoße. „Ich hoffe, dass Du, lieber Leser, verstehst, wie sehr ich das Geschenk schätze, dass Du mir gemacht hast. Ich konnte meine Geschichte genauso erzählen wie ich es wollte, 193 Ausgaben lang, und sie so beenden, wie ich es wollte, ohne Einmischung von außen zu irgendeiner Zeit. Das ist etwas sehr Seltenes, und das kann es nicht ohne die unerschütterliche Unterstützung geben, die diese Serie von Lesern wie Dir bekommen hat. Vielen Dank.“
Die gesammelten Episoden von „The Walking Dead“ gibt es auch in Buchform, in den USA ist aktuell Sammelband 32 erschienen. Auf Deutsch erscheint die Reihe bei Cross Cult, dort ist zuletzt Sammelband 31 erschienen.
„Man muss die Saga nicht mit Gewalt weiter führen“
„Wir haben schon letzte Woche davon erfahren“, sagte Cross-Cult-Geschäftsführer Andreas Mergenthaler dem Tagesspiegel am Mittwochmorgen. „Robert und Charlie haben ja schon gut vier Jahre an diesem Ende gearbeitet.“ Es sei „ein kleines Wunder, dass sie das geheim halten konnten.“ Er als Verleger habe vorher auch nichts geahnt und sei von noch einigen Jahren mit neuen „The Walking Dead“-Comics ausgegangen.
„Ich persönlich finde es natürlich aus Verlegersicht schade, denn die Serie ist nach wie vor ein Bestsellertitel“, sagt Mergenthaler. Aber andererseits sei es auch nachvollziehbar und gut, wenn Robert Kirkman die Geschichte zu Ende erzählt habe und den Zeitpunkt nun für gekommen sehe. Man müsse die Saga auch nicht mit Gewalt immer weiter führen. „Das würde ihr nicht gerecht.“
Die Bedeutung von „The Walking Dead“ für den Comic allgemein sei sehr groß, sagt der Verleger: Wie schon bei Frank Millers „Sin City“ habe er mit dem Zombie-Epos die Erfahrung gemacht, dass viele neue Leser so zum ersten mal in ihrem Leben oder zumindest seit Kindertagen einen Comic gekauft haben – vor allem wegen des enormen Erfolges der TV-Serie. „Hoffentlich bleiben einige davon dem Medium Comic erhalten.“ Unter den Fans seien erstaunlicherweise auch viele junge Frauen gewesen, „die sonst mit Comics dieser Art noch nie etwas zu tun hatten“.
„Die ganz großen Umsätze sind schon eine Weile vorbei“
Es gebe wohl kaum eine andere Comicserie, die so rasch und in so großem Maßstab und so erfolgreich auf andere Medien „übergesprungen“ sei - „erst recht kein kleiner schwarz-weißer Indy-Autorencomic“. Und in den nächsten Jahren sei auch nicht zu erwarten, dass dies so rasch wieder passiert.
Für Cross Cult als Verlag sei das plötzliche Ende insofern verkraftbar, dass zwar die ersten Bände, die Kompendien und die jeweils neuen Bände noch gute Umsätze garantierten – auch als Digitalausgaben. „Aber die ganz großen Umsätze über die gesamte Backlist sind schon eine Weile vorbei, seit die TV-Serie an Popularität nachgelassen hat und der Markt gesättigt ist“, sagt Mergenthaler. „Wir haben mit der Reihe Avatar – Der Herr der Elemente eine Comicserie, die sich mittlerweile in deutlich höheren Stückzahlen verkauft als The Walking Dead und auch unser neues Manga-Label kommt in Schwung.“ Der Verlag habe sich in den vergangenen Jahren also nicht allein auf „The Walking Dead“ fokussiert – das zahle sich jetzt aus.
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