Goethe-Medaille 2017: Ehrung für Kämpferinnen gegen Ungerechtigkeit
Die Goethe-Medaillen 2017 gehen an die indische Verlegerin Urvashi Butalia, die libanesische Schriftstellerin Emily Nasrallah und die russische Historikerin Irina Scherbakowa.
Die indische Verlegerin und Frauenrechtlerin Urvashi Butalia, die libanesische Schriftstellerin Emily Nasrallah und die russische Historikerin Irina Scherbakowa sind Trägerinnen der Goethe-Medaille 2017. Die drei Frauen erhielten das offizielle Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland am Montag, dem 268. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes, in Weimar. Beim Festakt im Residenzschloss würdigte der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, das Engagement der Preisträgerinnen, die sich mutig und entschlossen gegen Ungleichbehandlung einsetzten.
„Sie geben den stumm gemachten und vergessenen Menschen eine Stimme“, sagte Lehmann. Butalia, geboren 1952, engagiert sich laut Goethe-Institut seit mehr als 40 Jahren dafür, marginalisierten Gesellschaftsgruppen in Indien eine Stimme zu geben. Sie gründete 1984 das erste feministische Verlagshaus in Indien. Nasrallah (Jahrgang 1931) zählt zu den bekanntesten Schriftstellerinnen der arabischen Welt. Die 1949 in Moskau geborene Historikerin Scherbakowa widmet sich den Opfern des Stalinismus und forscht seit 1991 in den Archiven des KGB. Sie ist Gründungsmitglied von „Memorial“, der 1988 gegründeten ersten zivilgesellschaftlichen Organisation in der damaligen Sowjetunion.
Die undotierte Ehrung würdigt Persönlichkeiten, die sich um den internationalen Kulturaustausch verdient gemacht haben. Sie wird immer am 28. August, dem Geburtstag Goethes, verliehen.
Der Dichtergeburtstag sollte am Montag in Weimar mit mehreren Veranstaltungen gefeiert werden. Die Klassik Stiftung Weimar lud für den Abend unter dem Motto „Ich wollt, ich wär treu...“ zu einem Sommerfest im Park an der Ilm ein. Dort war Goethe 1788 erstmals mit seiner späteren Ehefrau Christiane Vulpius zusammengetroffen. (dpa)
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