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Alte Helden. Sänger Peter Hein und Gitarrist Xao Seffcheque (vorn Mitte) zwischen lauter Idolen auf dem Albumcover.
© Tapete Records

Family 5, Interpol, Tunng, Blood Orange: Die Pop-Alben der Woche im Soundcheck

Jeden Freitag ab 21 Uhr stellen vier Popkritiker/-innen auf Radio Eins die Alben der Woche vor. Diesmal mit Family 5, Interpol, Tunng und Blood Orange.

Family 5: Ein richtiges Leben in Flaschen (Tapete)

Seit Peter Hein keinen Job mehr hat, lässt er seine Bands wieder aufleben. Neben Fehlfarben nun auch das Spaß-Projekt mit Gitarrist Xao Seffcheque. Aber man denkt: genialer Sänger mit falscher Band. Hein kann immer noch furchtbar gemein sein. Doch sein Bartleby-hafter Weltschmerz findet im Stadtfest-Rock der Family kein Echo. Kai Müller, Tagesspiegel

Interpol: Marauder (Matador)

Hätte diese Musik eine Farbe – es wäre Bleigrau. Humorlos und desillusioniert hämmert die große New Yorker Rock-Hoffnung der nuller Jahre ihre neuen Songs heraus. Musik, mit Meißeln geformt. Die letzten Jahre waren nicht gut zu Paul Banks und seinen Mitspielern, form- und ziellos klangen die Platten. Jetzt ein vielleicht letztes Aufbegehren. Andreas Müller, Moderator

Tunng: Songs You Make At Night (Full Time Hobby)

Nach elf Jahren stößt Gründungsmitglied Sam Genders wieder zu der Folktronic-Formation, und weil Tunng-Alben egobefreite Ensemble-Produkte sind, weiß man nicht, ob es deshalb ihr bestes Album geworden ist. Es geht auf eine Reise ins Land des Somnambulismus. Seelenhygiene mit Sample-umspielten Akustikgitarren, Moog- und RT-808-Synthesizern. Claudia Gerth, Radio eins

Blood Orange: Negro Swan (Domino)

Als Produzent verhilft Dev Hynes großen Namen zu edlem Glanz, solo strickt er kratzende R-’n’-B-Teppiche. Sein neues Album ist eine sarkastische Erkundung von Reduktion und Exzess und ein ernster Blick in das nervöse Grundsummen der Welt, gerade für marginalisierte Communitys. Fabian Wolff, Musikjournalist

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