Zombie-Comic: Die munteren Untoten
Der Zwerchfell-Verlag hat mit „Die Toten“ eine deutsche Zombie-Reihe etabliert. Der erste Band ist bereits ausverkauft.
Es gibt zig Gründe, warum der Zombie im Vergleich zum Vampir das eindeutig coolere Monster ist. Allen voran: Er verliebt sich niemals in seine Beute. Allerhöchstens zocken sie mal gemeinsam ein Videospiel.
Jedenfalls sind die Untoten populär wie lange nicht, auch dank der 28er-Reihe, zahlreicher Romero-Remakes, „The Walking Dead“, Blogs wie Nerdcore aka Crackajack, des unbedingt sehenswerten Kurzfilms „I Love Sarah Jane“ und und und.
Dem Stuttgarter Zwerchfell-Verlag ist es nun gelungen, innerhalb weniger Monate eine relevante deutsche Zombie-Comic-Reihe zu etablieren. „Die Toten“ geht von einer europäischen Epidemie im Jahr 2009 aus - und beschreibt anhand vieler kurzer Episoden, wie überall in Deutschland die verbliebenen Menschen ums Überleben kämpfen. Band eins ist bereits ausverkauft, der dritte gerade in Planung.
Weil die Figuren ständig ausgetauscht werden, bleibt hier - im Gegensatz zu „The Walking Dead“ - keine Zeit für epische Dramaturgie. Dafür geraten die Geschichten sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Die beteiligten Zeichner haben größtmögliche Gestaltungsfreiheit, was Plot und Zeichenstil angeht. Da bleibt es nicht aus, dass auch mal ein Experiment misslingt. Wenn Überlebende in Bayern etwa seitenlang mit breitestem Dialekt sprechen, wirkt das nicht ironisch, sondern extrem albern und bald auch nervig. Aber egal: Die Mehrzahl der bisher erschienenen sechs Episoden überzeugen und lassen hoffen, dass Zwerchfell die Reihe noch lange weiterführt.
Christopher Tauber (Herausgeber) Die Toten II, Zwerchfell Verlag, Stuttgart 2010, 88 Seiten, 14 Euro. Mehr Infos gibt es hier.
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