Berlinale 2019: Die Generation-Filme im Überblick
Berlin, Hongkong, New York: Die Filmperlen der Reihe Generation führen Kinder und Jugendliche einmal um die Welt und darüber hinaus.
Bei der Berlinale kann man Filmperlen finden, das weiß jedes Kind. Um einen besonderen Schatz geht es in "Cleo", mit dem Generation Kplus den Wettbewerb für die Fünf- bis 13-Jährigen eröffnet. Die abenteuerliche Suche führt die Heldin quer durch Berlin, hinein in die Geschichte der Stadt. Alte Sagen erzählt man sich auch im halbdokumentarischen "Anbessa", in dem ein äthiopischer Junge sich manchmal in einen Löwen verwandelt. Viele der 14 Kplus-Filme befassen sich mit Familie, Freundschaft, dem Umgang mit Veränderungen und der Frage nach dem eigenen Ich. In "Meine wunderbar seltsame Woche" mit Tess lernt Sam, was wirklich im Leben zählt. Im dänisch-schwedischen Spielfilm "Sune vs Sune" versucht ein Zehnjähriger, cooler zu sein als sein vermeintlicher Konkurrent. Die ganz jungen Zuschauer können sich auf den Zeichentrickfilm "Lotte" und die verschwundenen Drachen sowie die Puppenanimation "Solan und Ludvig – Auf zum Mond freuen". Außer Konkurrenz läuft die Klima-Doku "2040".
Selbstbehauptung in einer Umwelt, die einen überfordert oder gar feindlich gesinnt ist – das ist der rote Faden bei den 14 Langfilmen von 14 plus. Vor allem junge Frauen rücken in den Blick: In "Goldie" kämpft eine 18-jährige New Yorkerin für den Zusammenhalt ihrer Familie, in "The Crossing" will ein Mädchen als Schmugglerin in Hongkong unabhängig werden. Die Begegnungen mit Männern sind dabei oft von Gewalt geprägt. "By the Name of Tania" erzählt von Zwangsprostitution in Peru, in "The Magic Life of V" verarbeitet ein Mädchen auf ungewöhnliche Art ihre traumatische Familiengeschichte. Eine Gratwanderung zwischen Fakten und Fiktion, es gibt viele dieses Jahr. Geradezu surreal geht es im Highschool-Thriller "Knives und Skins" zu, in dem eine Schülerin verschwindet. Doch auch junge Männer suchen nach Liebe und Anerkennung. Der Dokumentarfilm Ringside begleitet zwei angehende Boxer aus Chicago über acht Jahre; in dem Drama Stupid Young Heart findet Lenni, der viel zu früh Vater wird, in einer fremdenfeindlichen Gruppe Halt. Erwachsene, das zeigt sich häufig, sind selten eine Hilfe, aber oft die Ursache von Problemen. Im japanischen Eröffnungsfilm "We Are Little Zombies" sind vier Teenager nach dem Tod ihrer Eltern auf sich allein gestellt. Ihr Beispiel führt humorvoll vor Augen, was Kapitalismus aus Kindern machen kann.
Kirsten Taylor
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