Bester deutschsprachiger Roman des Jahres: Deutscher Buchpreis geht an Sasa Stanisic
Der in Bosnien geborene Sasa Stanisic gewinnt für seinen Roman „Herkunft“ den Deutschen Buchpreis 2019. Die Jury lobt sein „berückendes Vergnügen am Erzählen“.
Der Schriftsteller Sasa Stanisic erhält für seinen Roman „Herkunft“ den Deutschen Buchpreis 2019, das gab der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller, bei der Preisverleihung am Montagabend in Frankfurt bekannt. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
In „Herkunft“ erzählt der in Hamburg lebende, 1978 im bosnischen Visegrad geborene, Schriftsteller von seiner demenzkranken, in der bosnischen Heimat gebliebenen Großmutter und über seine Ankunft in der Bundesrepublik Mitte der neunziger Jahre als Geflüchteter aus dem zerfallenden Jugoslawien. "Er ist ein so guter Erzähler, dass er sogar dem Erzählen misstraut", hieß es in der Begründung der Jury. Stanisic zeichne in seinem Roman das Bild einer Gegenwart, die sich immer wieder selbst erzählt.
Stanisic landete als Kriegsflüchtling in Heidelberg
Auf verschlungenen Wegen führe „Herkunft“ nach Visegrad, in das Dorf der Großeltern und nach Heidelberg, wo der Halbwüchsige als Kriegsflüchtling landete, erklärte die Jury. „Verschmitzt und behände bleibt der Erzähler stets auf der Hut vor sich selber, mit Klugheit, Humor und Sprachwitz, ohne Zugehörigkeitskitsch und Opferpathos“, hieß es.
„Sein berückendes Vergnügen am Erzählen macht die bleischweren Themen federleicht - Wundbehandlung mit den Mitteln der Literatur.“
Preisverleihung findet jeweils zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse statt
Die übrigen fünf Finalisten wurden mit jeweils 2.500 Euro bedacht. Insgesamt hatte die Jury 203 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2018 und September 2019 erschienen sind.
Der Deutsche Buchpreis wird seit 2005 von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins ausgelobt. Die Preisverleihung findet jeweils zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt. Erst dann erfahren die sechs nominierten Autorinnen und Autoren, an wen von ihnen der Hauptpreis geht.
Gewonnen haben bisher unter anderen Arno Geiger mit „Es geht uns gut“ (2005), Uwe Tellkamp mit „Der Turm“ (2008), Ursula Krechel mit „Landgericht“ (2012) und Lutz Seiler mit „Kruso“ (2014). Im vergangenen Jahr wurde der Roman „Archipel“ von Inger-Maria Mahlke ausgezeichnet. (Tsp, dpa)
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