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Die Pianistin Gerlint Böttcher
© Lukas Meiners

Klassikfestival in Königs Wusterhausen: Das Rundum-Verwöhn-Paket

Zum zweiten Mal veranstaltet die Pianistin Gerlint Böttcher ein Klassikfestival in Königs Wusterhausen: Musiziert wird im Kavaliershaus des Schlosses, aber auch in der Kreuzkirche und einer alten Industriehalle.

Die Sache war ein ziemliches Risiko. Auf eigene Faust und ohne staatliche Finanzspritze hat die Pianistin Gerlint Böttcher im vergangenen Herbst ein neues Klassik-Festival vor den Toren Berlins ins Leben gerufen, im Schloss von Königs Wusterhausen. Doch der Mut wurde belohnt, das Publikum strömte in die Konzerte, die sowohl im Barocksaal des Kavaliershauses als auch in der nahen Kreuzkirche stattfanden. Also wagt es Gerlint Böttcher ein zweites Mal: wiederum mit fünf Terminen, die jetzt aber an vier verschiedenen Orten angeboten werden. So wird es am 24. Juli ein Freiluftkonzert des Hába-Quartetts beim Seehotel Zeuthen geben. Und das Finale findet in der Bibliothek der Technischen Hochschule Wildau statt, die in einer 1921 errichteten Schwermaschinenhalle des Lokomotivbauers Schwartzkopff mit eindrucksvoller Klinkerfassade untergebracht ist.

Gerlint Böttcher, die aus Frankfurt an der Oder stammt und an der Berliner Eisler-Musikhochschule ihr Konzertexamen gemacht hat, zog 2002 an den Stadtrand – und trat dann auch bald im Kavaliershaus auf, wo das Kulturamt Königs Wusterhausen damals seine eigene Konzertreihe veranstaltete. Als die aus finanziellen Gründen eingestellt werden muss, beschließt die Pianistin, selber aktiv zu werden. Einen Mitstreiter findet sie in Cord Schwartau, dem ehemaligen Leiter der Wirtschaftsfördergesellschaft Dahme-Spree und Wegbereiter des Luft- und Raumfahrtzentrums Wildau, der bestens in der Region vernetzt ist.

Den Anfang macht Böttcher mit dem Kammerorchester Pforzheim

Gemeinsam haben sie fürs zweite Jahr das Festivalkonzept nun verfeinert und erweitert, zum Beispiel um ein Rundum-Verwöhn-Paket, bei dem das Konzert mit einer Schlossführung kombiniert wird sowie einem Menü nach Gusto des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm, der ab 1713 regelmäßig in Königs Wusterhausen residierte.

Den Anfang macht am 11. Juli Gerlint Böttcher als Solistin mit dem Kammerorchester Pforzheim. Nach dem Open Air am 24. Juli folgen dann im Herbst zwei Abende im Kavaliershaus, mit dem Pianisten Georg Sava respektive dem Klavier-Duo Anna und Ines Walachowski, sowie ein Auftritt des Quartetts German Hornsound in der Kreuzkirche. Und am 10. Oktober wird die Festivalmacherin dann die coolen Jungs von „Bassiona Amorosa“ begleiten, wenn die vier Kontrabassisten in der TU Wildau den Beweis antreten, dass sich auch ihre vermeintlich schwergängigen Instrumente ungemein virtuos und stilistisch vielseitig spielen lassen.

Weitere Infos unter: www.schlosskonzerte-koenigswusterhausen.de

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