Kultur: Das Körnchen Wahrheit PRESSEKONFERENZ mit Julie Delpy, Ethan Hawke und Richard Linklater
Also bitte, das war nun eindeutig zu kurz. Unüberhörbar dringt der Unmut der Fotografen von draußen in den Konferenzsaal des Hyatt, und tatsächlich, wie auf dem Monitor vorne links neben dem Podium zu sehen ist: Sie haben Erfolg, Julie Delpy und Ethan Hawke kehren noch einmal zurück, posieren für eine zweite Runde, und der Frieden ist wiederhergestellt.
Also bitte, das war nun eindeutig zu kurz. Unüberhörbar dringt der Unmut der Fotografen von draußen in den Konferenzsaal des Hyatt, und tatsächlich, wie auf dem Monitor vorne links neben dem Podium zu sehen ist: Sie haben Erfolg, Julie Delpy und Ethan Hawke kehren noch einmal zurück, posieren für eine zweite Runde, und der Frieden ist wiederhergestellt. Wäre ja auch zu schade um Ethans schöne, blondierte Wiedehopf-Frisur, wenn sie nicht von allen Seiten ausgiebig abgelichtet werden könnte, von Julies naturblonden Locken ganz zu schweigen.
Der Abschluss einer Trilogie ist zu präsentieren, und da kommt es nicht überraschend, dass schon früh auf der sich dem Blitzlichtgewitter anschließenden Pressekonferenz an Delpy, Hawke und Regisseur Richard Linklater die Frage gerichtet wird, ob nun wirklich alles zu Ende sein müsse, nicht doch ein vierter Teil denkbar sei. Tja, wenn man das wüsste. „Wer kennt schon die Zukunft?“, lautet Linklaters sybillinische Antwort. Er habe überhaupt keine Ahnung. In fünf, sechs Jahren vielleicht könne man darüber nachdenken, konkreter wird er nicht. Da würde sich ein Problem wohl noch stärker stellen, als dies schon diesmal der Fall war. „Die Leute hatten keine neue Folge erwartet, aber als wir sie dann ankündigten, wurde viel in Blogs darüber diskutiert“, berichtet Hawke. Viele hätten spekuliert, wie es weitergehen könnte – „das erstickt einen, legt ein Korsett an.“
Immerhin waren sie zu dritt, um gegen die Wünsche und Ahnungen des Publikums zu bestehen. „Wir haben alle drei die Dialoge zusammen geschrieben“, versichert Linklater. Und keineswegs habe nur sie die weiblichen Teile verfasst, ergänzt Delpy: „Es geht um Kommunikation, eine wirkliche Zusammenarbeit. Wir streiten nicht, wir diskutieren – aber ich gewinne immer.“ Ernst und Neckerei liegen bei ihr eben dicht beieinander. Bei Hawke übrigens auch: „Als ich sie beim ersten Film kennenlernte, wusste sie schon so viel, ich dagegen wusste nichts. Ich habe fast 20 Jahre versucht, aufzuholen – und sie nun überholt.“
Natürlich seien Jesse und Celine nicht mit ihnen identisch, versichern alle drei, und dennoch: „Ein Körnchen Wahrheit, eine Essenz von mir“ stecke in ihrer Figur, versichert Julie Delpy. Und von „Aspekten meines Lebens, die relevant sind für die Trilogie“, spricht Ethan Hawke. „Wenn einer von uns nicht dabei gewesen wäre, sähe das Ergebnis ganz anders aus.“ Andreas Conrad
„Wir streiten nicht, wir diskutieren – aber ich
gewinne immer“, sagt Delpy
Andreas Conrad
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