MeToo-Vorwürfe: Concertgebouworchester entlässt Chefdirigenten
Der italienische Maestro Daniele Gatti muss seinen Leitungsposten beim renommierten Amsterdamer Orchester verlassen - wegen "sexuellen Fehlverhaltens"
Wegen Beschuldigungen von sexuellem Fehlverhalten hat das Amsterdamer Concertgebouw-Orchester seinen Chefdirigenten Daniele Gatti entlassen. Das Orchester habe die Zusammenarbeit mit dem 56-jährigen Italiener „mit sofortiger Wirkung“ beendet, teilte es am Donnerstag mit. Mehrere Musikerinnen hätten über „unangemessenes“ Verhalten des Chefdirigenten geklagt. „Die Vertrauensbeziehung zwischen dem Orchester und dem Chefdirigenten ist irreparabel beschädigt“, erklärte das Orchester. Gatti war seit 2016 Chefdirigent in Amsterdam. Schon seit 2004 hatte er regelmäßig mit dem Königlichen Concertgebouw-Orchester gearbeitet.
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Die Zeitung "Washington Post" hatte am 26. Juli mehrere Berichte von Musikerinnen veröffentlicht, die Opfer sexueller Belästigung durch Vorgesetzte geworden sind. Auch Gatti gehörte zu den Beschuldigten. Zwei Sängerinnen erklärten in der "Washington Post", vom italienischen Maestro begrapscht und bedrängt zu haben. Nachdem Gatti zunächst durch einen Sprecher hatte erklären lassen, dass er immer von gegenseitigem Interesse ausgegangen sei, ließt er später eine Erklärung veröffentlichen, in der er sich bei allen Frauen entschuldigte, die glaubten, dass er sie nicht "mit dem größtem Respekt und der Würde" behandelt habe. dpa/Tsp
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