Hamburg: Christoph Lieben-Seutter wird Intendant der Elbphilharmonie
Der Leiter des Wiener Konzerthauses, Christoph Lieben-Seutter, wird erster Generalintendant der geplanten Elbphil - harmonie in Hamburg. Sie soll Hamburgs neues Wahrzeichen werden.
Hamburg/Wien - Das bestätigte ein Sprecher der Kulturbehörde am Mittwoch der dpa. Der 41-jährige Kulturmanager werde am 7. Juni im Hamburger Rathaus von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) vorgestellt. Die Laeiszhalle (ehemals Musikhalle) ist bisher das renommierteste Konzerthaus Hamburgs. Die Elbphilharmonie in der Hamburger Hafencity soll nach dem Willen von Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) ein Konzerthaus von Weltformat werden.
Zu den Mitgliedern der internationalen Findungskommission gehörten unter anderem der ehemalige Geschäftsführer der Los Angeles Philharmonics, Ernest Fleischmann, der Vize-Verwaltungsratschef der New Yorker Carnegie Hall, Klaus Jacobs, und der Direktor des Amsterdamer Het Concertgebouw, Martijn Sanders.
Lieben-Seutter gilt als gleichermaßen kompetenter Musikkenner und geschickter Manager. Er studierte Informatik und Tontechnik und war zunächst in Wien, Oxford und München in der Computerindustrie als Projektmanager tätig. 1988 wechselte er in die Kultur und arbeitete als Assistent von Alexander Pereira am Wiener Konzerthaus. Unter Geschäftsführer Karsten Witt wurde er 1991 Betriebsdirektor des Hauses. Pereira holte seinen früheren Assistenten dann als persönlichen Referenten ans Opernhaus Zürich nach. 1996 übernahm Lieben-Seutter als bislang jüngster Generalsekretär die künstlerische und kaufmännische Leitung der Wiener Konzerthausgesellschaft.
Das geplante spektakuläre Gebäude der Elbphilharmonie aus Glas mit wellenförmigem Dach nach den Plänen der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron soll im Herbst 2009 eröffnet werden. Es umfasst neben einem Konzertsaal mit 2200 Plätzen auch ein Hotel und Luxuswohnungen. Ähnlich wie in der Berliner Philharmonie sitzen die Zuschauer um das Orchester herum. Für die Akustik ist der Japaner Yasuhisa Toyota verantwortlich, der auch am Bau der Disney Hall in Los Angeles beteiligt war.
Insgesamt soll die Elbphilharmonie 186 Millionen Euro kosten. Dazu will die Stadt 77 Millionen Euro beisteuern, 74 Millionen Euro kommen von einem Investor und 35 Millionen von Sponsoren. Bereits jetzt sind rund 60 Millionen Euro an Spendengeldern zusammengekommen, darunter 30 Millionen Euro von dem Unternehmerehepaar Helmut und Hannelore Greve und 10 Millionen Euro von Versandhauschef Michael Otto. Das zusätzliche Spendengeld soll in die Stiftung Elbphilharmonie fließen und den Betriebskostenzuschuss von 3,6 Millionen Euro finanzieren. (tso/dpa)
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