Deutsch-Chinesisches Kulturprogramm 2017: China entdeckt sein Gefühl
Musik, Festivals, Film, Theater, Tanz, Ausstellungen: Mit dem deutsch-chinesischen Kulturprogramm „China heute“ feiern beide Länder 45 Jahre diplomatische Beziehungen
Unter dem Motto „China heute“ feiern die Volksrepublik China und die Bundesrepublik 45 Jahre diplomatischer Beziehungen mit einem deutsch-chinesischen Kulturprogramm. Da in Hamburg der G20-Gipfel stattfindet, ist dies ein weiterer Grund für China, sich kulturell in Hamburg und Berlin, aber auch bei den Internationalen Musikfestspielen Saar, deren Gastland China ist, und in weiteren Städten zu präsentieren.
Zu den wirtschaftlichen und politischen Beziehungen möchte man nun den kulturellen Austausch in den Vordergrund stellen, sagte der Gesandte Junhui Zhang bei der Vorstellung des Programms in der Botschaft Chinas. Auftakt ist das Große Chinesische Neujahrskonzert in der Philharmonie am 20. Februar.
Die Internationalen Musikfestspiele Saar werden mit einer chinesischen Weltpremiere, „Butterfly Lovers“ eröffnet. „Die chinesische Musik hat ein ganz neue Farbe. Während unsere Musik in der Sackgasse steckt, entdeckt man in China etwas Neues, Mut zum Gefühl“, sagte Robert Leonardy, Leiter der Musikfestspiele und Koordinator des Kulturprogramms.
Die Staatlichen Museen zu Berlin werden mit fünf Ausstellungen an dem Kulturprogramm teilnehmen, dazu gehören „Schriftbilder – Bilderschrift“ in der Kunstbibliothek (ab 3. März), „Vis à vis. Asien trifft Europa“ am Kulturforum sowie die bereits in Shanghai gezeigte Ausstellung „China & Ägypten. Wege zweier Hochkulturen“ (ab 5. Juli) im Neuen Museum sowie „Gesichter Chinas“, die Porträts aus fünf Jahrhunderten zeigt. Das Programm ist weit gestreut, Tanz, Theater, Fotografie, Performance, Film und Literatur – keine Sparte fehlt.
„Wir müssen Mauern nicht neu bauen, sondern niederreißen“, sagte der Intendant des Festivals Theater der Welt, Joachim Lux, unter Anspielung auf neue Entwicklungen in der Welt. Sein Thalia-Theater hat Ende der 80er Jahre bereits Pionierarbeit im kulturellen Austausch geleistet. Was kultureller Austausch bewirken kann, erklärte Hans-Jürgen Commerell von Aedes Architecture Forum, das sich mit zwei Ausstellungen in diesem Jahr beteiligt. 2001 habe man in Berlin erstmals in Deutschland junge chinesische Architekten gezeigt. "Diese Ausstellung hat in China große Diskussionen ausgelöst und war wichtig für die Anerkennung der Architekten", erzählt Commerell. Darunter war auch Liu Jiakun, der jetzt in seiner Heimat ein berühmter Architekt ist und dem im Juli eine Retrospektive seiner Arbeiten aus Chendgdu gewidmet wird.
Das vollständige Programm findet sich auf www.chinaheute45.org