Museum der Moderne: Architekten Herzog & de Meuron verteidigen Entwurf
Neues Scheunenviertel, Bierzelt, Billigdiscounter: Der Entwurf der Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron für das Museum des 20. Jahrhunderts am Berliner Kulturforum wird heftig kritisiert. Jetzt verteidigt das Duo seine Pläne.
Die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron verteidigen ihren umstrittenen Entwurf für das Berliner Museum der Moderne. Das Gebäude am Kulturforum ist nach der Vorstellung des Siegerentwurfs im November heftig kritisiert worden, als Scheune oder gar als Supermarkthalle.. „Wer genau hinschaut, erkennt, dass dieses Gebäude genau jene Offenheit und Vielfalt bietet, um die derzeit isoliert dastehenden Architekturen untereinander in Beziehung zu bringen und die Leerräume in Orte umzuformen, wo sich Menschen gern aufhalten“, sagte Jacques Herzog dem Magazin „Focus“ . Die kontroversen Reaktionen auf ihren Entwurf sähen sie positiv.
Die preisgekrönten Architekten, die unter anderem auch das Nationalstadion in Peking und die Elbphilharmonie in Hamburg entworfen haben - letztere wird am 11. Januar in Anwesenheit der Kanzlerin eröffnet -, schlagen für das Museum des 20. Jahrhunderts einen großen, scheunenartigen Bau vor. Das Gebäude soll am Kulturforum die jetzige städtebauliche Lücke zwischen Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie und Scharouns Philharmonie schließen, zwei Architektur-Ikonen des 20. Jahrhunderts.
Das Projekt stehe noch am Anfang, meinte Herzog nun weiter. „Selten wird ein Wettbewerbsentwurf dann genau so gebaut.“ Abstimmungen mit den Bauherren ist das Duo gewohnt. Pierre de Meuron erklärte zum Entwurf: „Wir sind überzeugt, dass wir daraus einen Museumsbau entwickeln werden, der das Kulturforum städtebaulich neu ordnen und daraus einen sehr belebten, durchlässigen, öffentlichen Ort machen wird.“ dpa/Tsp