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Zufrieden mit der ersten Saison. Der Pierre Boulez Saal war fast immer voll.
© AFP

Die nächste Saison im Pierre Boulez Saal: Alles ausprobieren, was möglich ist

Eine Jazz-Reihe von Till Brönner, Musik aus dem Nahen Osten, Szenisches von Robert Wilson: Daniel Barenboim und Ole Baekhoej blicken auf die nächste Saison im Pierre Boulez Saal.

Der Maestro lächelt zufrieden. Besser hätte es für Daniel Barenboim und seinen Pierre Boulez Saal aber auch nicht laufen können. Die von Frank Gehry entworfene Halle hat sich – vom Klavierabend bis zum Orchesterkonzert – als akustisch äußerst variabel erwiesen, zum Ende der Eröffnungssaison liegt die durchschnittliche Auslastung bei satten 97,5 Prozent.

Das Beste aber ist, findet Barenboim, dass hier die traditionelle Trennung zwischen Publikum und Künstlern aufgehoben ist, dass es kein „die da unten“ und „wir hier oben“ gibt. Weil die beiden „Gemeinden“ hier zu einer einzigen verschmelzen, in einer einmalig intimen Atmosphäre: „Für die Musiker fühlt es sich an, als würden wir in einem Privatraum spielen.“

Sehr präsent wird Daniel Barenboim auch in der zweiten Spielzeit des Boulez Saals sein, zum Beispiel als Kammermusiker, wenn er mit seinem Sohn Michael an der Geige und dem Cellisten Kian Soltani sämtliche Klaviertrios von Beethoven spielt. Oder auch als Dirigent des Boulez Ensembles, unter anderem mit einer weiteren Aufführung von Boulez’ Meisterwerk „Sur Incises“, das sich beim Eröffnungskonzert als ideal für den Saal erwiesen hatte. Und als Pianist natürlich: Er wird Claude Debussy zum 100. Todestag ehren und zusammen mit Martha Argerich vierhändig Franz Liszts selten zu hörenden „Weihnachtsbaum“ spielen, am 23. und 25. Dezember.

Robert Wilson arbeitet zum Thema Luther

Insgesamt 140 Konzerte kann Intendant Ole Baekhoej am Donnerstag präsentieren. Neu ist eine Reihe mit Alter Musik, bei der die Capella della Torre, Il Giardino Armonico oder auch das Freiburger Barockconsort zu erleben sind. Der Zyklus mit sämtlichen Liedern Franz Schuberts wird fortgesetzt, Solisten werden unter anderen Thomas Hampson, Marlis Petersen, Elisabeth Kulman und Matthias Goerne sein. Renaud Capuçon und Kit Armstrong nehmen sich sämtliche Violinsonaten von Mozart vor, Till Brönner moderiert eine Jazz-Reihe, die Begegnungen mit Musik aus dem Nahen Osten werden intensiviert, zum Beispiel bei den Arabic Music Days im Dezember.

Ein erstes szenisches Experiment wird Robert Wilson mit dem Rundfunkchor realisieren, im Oktober, zum Thema Luther. Barenboim verspricht weitere szenische Produktionen für die Zukunft, als Koproduktionen mit der Staatsoper: „Geben Sie uns fünf Jahre, damit wir alles ausprobieren können, was in diesem Saal möglich ist.“

Weitere Infos: www.boulezsaal.de

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