Kunstauktion Sammlung Bernd Schultz: 6,3 Millionen Euro für das Exilmuseum
Die Sammlung von Kunsthändler Bernd Schultz wird zugunsten des neuen Berliner Exilmuseums versteigert.
400 Blätter aus der Sammlung des Kunsthändlers Bernd Schultz kamen am Donnerstag und Freitag unter den Hammer. Der Gründer der Villa Grisebach versteigert seine Privatsammlung zugunsten eines Exilmuseums in Berlin.
Am ersten Auktionstag waren bereits 1,6 Millionen Euro erzielt worden. Am Freitagabend wurde das Endergebnis bekannt gegeben: 6,3 Millionen Euro brachten die Werke aus Schultz’ Zeichnungssammlung ein. Damit wurden die Erwartungen übertroffen. Das Auktionshaus Grisebach hatte mit 5 Millionen gerechnet. Alle Werke von Käthe Kollwitz seien zu ganz wunderbaren Preisen verkauft worden, sagt Stefan Körner vom Auktionshaus. Kollwitz’ Blatt „Abschied“ ging für 455 000 Euro inklusive Aufgeld an einen neuen Besitzer. Eine Zeichnung von Oskar Kokoschka erzielte 370 000 Euro. Denselben Betrag brachte ein Blatt des Franzosen Henri de Toulouse-Lautrec ein.
Der gesamte Erlös soll dem geplanten Museum zugutekommen. Das Haus soll an die rund 500 000 Menschen erinnern, die unter dem Druck der Nazis Deutschland verlassen mussten. Viele kehrten auch nach dem Krieg nicht mehr in die Heimat zurück. Schirmherrin des Projekts ist die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller.
Von der Gotik bis in die Gegenwart
Bereits nach dem ersten Auktionstag war Schultz’ Resümee positiv: Am ersten Tag der Auktion seien alle hochpreisigen Werke verkauft worden, sagte er. Die Ergebnisse hätten 130 Prozent über den Schätzwerten gelegen. So wurde etwa Edvard Munchs Porträt seiner Geliebten Eva Mudocci für 115 000 Euro verkauft, das Doppelte des Schätzwertes.
Schultz hat seine Zeichnungssammlung, die von der Gotik bis in die unmittelbare Gegenwart reicht, über sechs Jahrzehnte hinweg zusammengetragen. Sein Interesse gilt dem menschlichen Antlitz. Die Sammlung enthält Blätter von Watteau und Warhol, Menzel und Baselitz, Corinth und Picasso ebenso wie von Matisse und Giacometti, Max Beckmann und Kirchner. „Lauter Charakterköpfe, Lebenslinien auf Papier“ beinhalte die Sammlung, heißt es aus der Villa Grisebach. Diese wechseln nun die Besitzer, um Schultz’ Traum von einem Exilmuseum wahr werden zu lassen. Tsp/dpa
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