Weltrekord bei Grisebach-Auktion: 3,5 Millionen Euro für ein Blatt von Adolph Menzel
Noch nie wurde für eine Gouache von Adolph Menzel so viel Geld gezahlt: Für 3,5 Millionen Euro wurde am Mittwoch die Studie "Stehende Rüstungen" beim Berliner Auktionshaus Villa Grisebach versteigert.
Im Berliner Auktionshaus Villa Grisebach wurde am Mittwoch ein Weltrekordpreis für Adolph Menzel (1815 – 1905) erzielt: Das auf 100.000 Euro geschätzte Bild „Stehende Rüstungen“ wurde für 3,5 Millionen Euro versteigert. Den Zuschlag erhielt eine europäische Privatsammlung, insgesamt waren 11 Telefonanbieter beteiligt. Damit wurde der bisherige Menzel-Rekord bei Sotheby’s in London 2007 um über eine Million Euro übertroffen.
Das 1866 im Berliner Stadtschloss entstandene Blatt aus der Serie der „Rüstkammerphantasien“ war ein Lieblingsbild von Menzels Händler Hermann Pächter, dessen jüdische Ehefrau es in den 30er Jahren verfolgungsbedingt veräußern musste. Die Nazis kauften es für das geplante „Führermuseum“ in Linz, nach dem Krieg gelangte es an die Albertina in Wien. Von dort wurde es kürzlich an die Nachfahren der Vorbesitzer restituiert, die es nun wiederum Grisebach zum Verkauf anvertrauten.
Auktion bringt 5,7 Millionen Euro Umsatz
„Das ist ein außergewöhnliches Ergebnis für ein außergewöhnliches Werk. Wir freuen uns, dass uns diese Arbeit von den Nachfahren der jüdischen Vorbesitzer zum Verkauf anvertraut worden ist,“ sagte Florian Illies, der bei Grisebach für die Kunst des 19. Jahrhunderts verantwortlich ist. Die Auktion für Kunst des 19. Jahrhunderts war laut Illies mit einem Umsatz von 5,7 Millionen Euro die bislang erfolgreichste des Auktionshauses. (Tsp)
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