Gesundheit: Tiere als Organspender: Skepsis bei Experten
Trotz wissenschaftlicher Fortschritte halten Experten eine Transplantation von Schweineorganen auf den Menschen noch für zu riskant. Wie Mediziner auf einem Symposium des Robert-Koch-Instituts Berlin betonten, sei vor allem die Übertragung von Schweine-Viren auf den Menschen nicht auszuschließen.
Trotz wissenschaftlicher Fortschritte halten Experten eine Transplantation von Schweineorganen auf den Menschen noch für zu riskant. Wie Mediziner auf einem Symposium des Robert-Koch-Instituts Berlin betonten, sei vor allem die Übertragung von Schweine-Viren auf den Menschen nicht auszuschließen. Auch könne die Abstoßungsreaktion des Körpers gegen tierische Zellen nicht sicher verhindert werden. Die Xenotransplantation soll später den Mangel an Spenderorganen ausgleichen.
Erste Experimente mit Schweinehaut für Patienten mit Verbrennungen und mit Insulin produzierenden Zellen für Diabeteskranke seien nicht sehr erfolgreich gewesen, sagte Ralf Tönjes vom Paul-Ehrlich-Institut (Langen/Hessen). An insgesamt 180 Patienten weltweit seien derartige Versuche vorgenommen worden. Kein Problem für Menschen seien die Schweine-Herzklappen als Organersatz. Sie werden sterilisiert und seien wie ein totes Stück Leder.
Joachim Denner vom Robert Koch-Institut berichtete von Versuchen an Affen, die mit Schweine-Retroviren behandelt wurden. Ihr Immunsystem konnte die Viren in Schach halten, obwohl es wie nach einer Transplantation unterdrückt worden war. Andererseits hätten Reagenzglasversuche gezeigt, dass Retroviren vom Schwein menschliche Zellen infizieren können.
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