Fashion Week - Edelziege: Saruul Fischer über den Einfluss ihrer Heimat
Designerin Saruul Fischer über ihre Herkunft, die Mongolei. Ihre Heimat ist auch die Grundlage ihres Labels Edelziege.
Ich bin in der Mongolei geboren und aufgewachsen. Die Frauen in der Stadt kleiden sich alles andere als traditionell, enge, schicke Kleider mit High Heels und tollem Make-up sind dort Gang und Gäbe. Ich finde sogar, die Städter bei uns kleiden sich genauso wie die in Europa. Zu traditionellen Festen freut sich dann aber auch die jüngere Generation, den mongolischen Deel-Mantel zu tragen. Der Mix von Neuem und Traditionellem spielt in den Städten also schon eine Rolle.
Meine Heimat ist auch die Grundlage meines Labels Edelziege, denn ich beziehe meine Kaschmirwolle direkt von dort. Ich arbeite mit kleinen Manufakturen zusammen, denn beim Geschäft mit dem Kaschmir brauche ich Leute, denen ich vertrauen kann. Es geht um Qualität und Nachhaltigkeit, die muss ich gewährleisten können.
Die Wolle wird übrigens nicht geschoren, sondern ausgekämmt oder aufgesammelt. Da meine Stücke oft aus 100% Kaschmir sind, brauche ich manchmal den ganzen Jahresertrag von vier Ziegen, um einen Pullover herzustellen. Meine Familie ist nach Deutschland gezogen, als ich elf war, und seit dem habe die Mongolei vermisst. Mein Mann brachte mich dann auf die Idee, mit dem kostbaren Rosstoff meiner Heimat zu arbeiten. Durch mein Label kann ich jetzt das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, zwei Mal im Jahr muss ich dort die Musterstücke abnehmen.
Der Stil meiner Kollektionen ist klassisch mit raffinierten Details. Als Mutter mag ich Stücke, die lange halten und vielseitig kombinierbar sind. Produziert wird nur, was ich auch selber tragen würde. Außer traditionellen Motiven, die funktionieren hier in Deutschland nicht so gut. Aber wenn ich das selbst trage, sind alle immer begeistert.
- Aufgezeichnet von Lisa Kober.
Lisa Kober
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