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An diesem Sonntag tritt Thomas Tuchels Mannschaft gegen Bayer Leverkusen an.
© dpa

Borussia Dortmund: Thomas Tuchel - der andere Trainer

Zehn Siege in zehn Spielen: Beim BVB ist Thomas Tuchel so erfolgreich wie Vorgänger Klopp zu dessen besten Zeiten. Dabei könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Lesen Sie hier einen Auszug und den vollständigen Beitrag im digitalen Kiosk Blendle.

Norbert Dickel bestellt noch eine Bratwurst. Ohne Brötchen, nur mit einen Klacks Senf. „Probier mal“, sagt er, „die ist echt gut“. Dickel ist stolz auf seine Wurst mit der speziellen Gewürzmischung, „die haben wir extra für uns bauen lassen“. Wie ein Fußballscout ist er quer durchs Ruhrgebiet gereist, bis runter nach Köln, auf der Suche nach der perfekten Wurst. „Meisterschale“ heißt in seinem Imbiss das Gedeck aus Currywurst und Pommes, das heimliche Nationalgericht im Pott. Es ist eine Portion, bei der man ordentlich kämpfen muss. „Die Leute sollen satt werden“, sagt Dickel.

Wahrscheinlich sind das dieselben Leute, die sich fragen, wann Thomas Tuchel sich eigentlich zum letzten Mal richtig satt gegessen hat. Mann, ist der dünn geworden, haben diese Leute gedacht, als Tuchel Anfang Juni als Trainer von Borussia Dortmund vorgestellt wurde. Seitdem wird in Dortmund viel über sportgerechte Ernährung geredet. Was liegt also näher, als sich mit Norbert Dickel, dem früheren Profi und heutigen Stadionsprecher des BVB, an seiner Imbissbude in der Dortmunder Innenstadt auf Currywurst und Pommes zu treffen?

Eine schöne Aufregung gab das, als Tuchel die BVB-Spieler gleich an seinem ersten Arbeitstag ins Labor für Leistungsdiagnostik an die Ruhr-Uni Bochum zur Körperfettmessung geschickt hat; als er den Profis dann auch noch die Nudelgerichte zum Mittagessen gestrichen hat, die sie sich seit Jahren vom Italiener zum Trainingsgelände haben liefern lassen. Tuchel selbst nimmt überhaupt keine Getreideprodukte zu sich.

Norbert Dickel, der von sich sagt, dass er gern isst, findet es gut, dass ein Trainer „das auch vorlebt; dass er sich nicht mit so einem Bauch hinstellt“ – er lehnt seinen Oberkörper zurück, führt die Arme 20 Zentimeter vor seinem Bauch zusammen – und gleichzeitig sage: „Passt mal auf: Dinkel, das ist es.“ Ja, Tuchel sieht vielleicht ein wenig dünn aus, „aber er ist topfit, topgesund, also macht er alles richtig“.

Das ist ja ohnehin das vorherrschende Gefühl: dass Tuchel gerade alles richtig macht. Die Mannschaft spielt erfolgreich wie lange nicht. Schlägt sie an diesem Sonntag Bayer Leverkusen, es wäre der elfte Sieg im elften Spiel unter Tuchel. Beim 2:1 am Donnerstag im Europapokal gegen den FK Krasnodar aus Russland fiel das 1:1 für den BVB in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, das 2:1 in der Nachspielzeit der zweiten. Glück hat der Kerl also auch noch.

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