Nach dem Krebs: Die zwei Leben des Guido Westerwelle
Bleich, mager, vom Krebs gezeichnet – doch da ist es wieder, das ironische Lächeln um die Mundwinkel. Guido Westerwelle meldet sich mit seinem Buch zurück. Lesen Sie hier einen Auszug des Artikels und den ganzen Text im digitalen Kiosk Blendle.
Mensch, da – da ist er doch noch ein bisschen der Alte. „Mein Gott, womit haste deine Zeit verbracht!“, ruft der Mann auf dem Podium aus. Um die Mundwinkel spielt ein ironischer Anflug, die Augen blitzen hinter Brillengläsern auf. Wie früher. Früher ist lange her, nicht im Kalender, aber im Leben des Guido Westerwelle.
Der FDP-Vorsitzende, der Bundesaußenminister, selbst der 18-Prozent-Guido – sie sind alle noch mit dabei an diesem Sonntagmorgen, blasse Schemen der Erinnerung, grau geworden wie viele der Weggefährten, die ins Berliner Ensemble gekommen sind zur Buchvorstellung, aber eigentlich zu etwas ganz anderem: Um dabei zu sein, wie ein Todgeweihter ins Leben zurückkehrt.
Ganz angekommen ist er da noch nicht. Bleich, mager, das Gesicht aufgequollen; Westerwelle legt zur Begrüßung die Hand aufs Herz oder winkt den alten Bekannten zu. Viele sind hier, der Arzt, der US-Botschafter und die mexikanische Ex-Außenministerin, persönliche Freunde, politische Freunde, die Ex-Generalsekretäre Dirk Niebel und Patrick Döring, Silvana Koch-Mehrin, auch der aktuelle Chef im Dehler-Haus – Christian Lindner hat da gerade eine „Zukunftskonferenz“ und kommt auf einen Sprung über die Straße vorbei.
Moderatorin Dunja Hayali ermahnt später, auf Händedrücke und Umarmungen zu verzichten. Westerwelle bittet um Nachsicht, falls er mal zwischendurch gurgeln muss. „Im Augenblick kämpf’ ich so’n bisschen mit ’ner Abstoßungsreaktion“, erläutert er; nichts Schlimmes, ganz normal. „Man ist noch schwach“, klar doch. „Aber vor einem Jahr hätte ich mir diesen Zustand herbeigesehnt!“
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