Frank-Walter Steinmeier und der DDR-Botschafter: Die Steinzeit
Über all die Jahre einander vertrauen. Der Außenminister und sein Staatssekretär können das. Nicht trotz, sondern wegen ihrer unterschiedlichen Biografien. Lesen Sie hier einen Auszug und den vollständigen Beitrag im digitalen Kiosk Blendle.
Er konnte nicht anders. Als sein Chef mit der Idee kam, ausgerechnet im Havelland einen Wahlkreis zu übernehmen, musste Stephan Steinlein erst einmal herzlich lachen. Frank-Walter Steinmeier, geboren in Detmold, wollte sich aufmachen, Steinleins Heimat zu erobern? Der damalige Büroleiter wusste ganz genau, was Deutschlands Außenminister im Wahlkreis 60 erwarten würde. Doch er kannte seinen Chef damals bereits seit zehn Jahren und deshalb wusste er: „Der schafft das.“
Warum er sich da so sicher war? Darüber witzeln die beiden bis heute mit entwaffnender Selbstironie: Steinmeier, der aus dem Lippeschen und damit aus Ost-Westfalen stammt, sei mit seiner Art den Brandenburgern – und damit ja auch dem in Nauen aufgewachsenen Steinlein – näher als irgendwer sonst. „Unsere Sprechweise ist eher lakonisch“, sagt der eine. „Und das Verhältnis zum Leben eher nüchtern“, ergänzt der andere.
Eine Stunde, mehr Zeit haben Deutschlands Chef-Diplomaten nicht für ein Gespräch. Die Flüchtlingskrise zerreißt gerade Europa, es herrschen eisige Zeiten im Verhältnis mit Russland, in Syrien ist Krieg. Trotzdem setzen sich im Auswärtigen Amt am Werderschen Markt nun der Außenminister und sein Staatssekretär in tiefe schwarze Ledersessel, um über alte Zeiten zu reden. Um sich an den Tag zu erinnern, an dem sie sich das erste Mal trafen – und was sie seitdem alles miteinander erlebt haben.
25 Jahre ist die deutsche Einheit an diesem 3. Oktober alt. Einen großen Teil davon davon haben die beiden gemeinsam verbracht. Steinmeier aus dem Westen und Steinlein aus dem Osten: Dieses politische Duo, das, schaut man genauer hin, so viel mehr verbindet als nur die erste Silbe ihrer Namen.
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Ante Sirleschtov