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Flüchtling im Maisfeld an der ungarischen Grenze.
© Chris Grodotzki / jib collective

Mit Flüchtlingen auf der Balkanroute: Die Fluchthelfer

Dann muss plötzlich alles ganz schnell gehen. Raus aus dem Maisfeld, rein in das Auto. Das Peng-Kollektiv bringt Menschen auf der Balkanroute über die Grenzen. Das ist riskant. Nicht zuletzt für die Aktivisten selbst. Lesen Sie hier einen Auszug des Artikels und den ganzen Text im digitalen Kiosk Blendle.

Die drei Deutschen sitzen auf Bahngleisen, über die nur noch selten ein Zug von Serbien nach Ungarn rollt. Mit fast hundert Flüchtlingen haben sie in den vergangenen Stunden gesprochen. Es waren Menschen dabei, die vor Erschöpfung grau geworden sind. Solche, die Kinder hinter sich herzogen, und Menschen, die kein Gepäck hatten, aber viel Angst vor der Polizei. Menschen, denen die drei Deutschen helfen könnten, helfen wollten, waren noch nicht dabei.

Es ist ein Mittwoch im Herbst. Die Deutschen, zwei Männer, eine Frau, alle Mitte, Ende 20, in Jeans und Kapuzenpullis, sind Aktivisten vom Berliner Peng-Kollektiv, das seit Jahren Kampagnen zu sozial- und umweltpolitischen Themen lanciert. Im Sommer haben sie auf einer Webseite und mit Plakaten zur Fluchthilfe aufgerufen. Jetzt wollen sie es selbst tun. Das ist illegal. Wer Flüchtlingen ohne Einreiseerlaubnis bei einem Grenzübertritt hilft, dem drohen in Deutschland laut Paragraf 96 Aufenthaltsgesetz wegen „Einschleusens von Ausländern“ bis zu zehn Jahre Gefängnis, in Ungarn bis zu fünf. Deshalb kommen sie in diesem Text nicht mit ihren richtigen Namen vor, sondern als Konstantin, Teresa und Jörg.

An diesem Herbsttag ist Ungarns Grenzzaun noch nicht geschlossen. Die Balkanroute, entlang derer zehntausende Menschen nach Europa ziehen, hat sich noch nicht nach Kroatien und Slowenien verlagert, sondern führt genau durch das ungarische Örtchen Röszke, immer an den Gleisen lang. Konstantin, Teresa und Jörg sind mit zwei Autos gekommen, einem großen, silbergrauen Mietwagen mit getönten Scheiben und einem kleinen Opel. Auf der Rückbank des Mietautos ist Platz für höchstens vier Personen. Der Opel soll vorausfahren und nach Polizeikontrollen Ausschau halten.

Frühmorgens haben sie die Autos am Rand einer Straße geparkt, die auf ungarischer Seite parallel zur serbischen Grenze verläuft. Auf dem Armaturenbrett des Mietwagens liegt zur Tarnung ein Schild mit der Aufschrift „Presse“. Einer kleinen Familie zu helfen, sagten sie, das wäre ideal. Nun warten sie auf diese Familie. Bisher haben sie nur Gruppen von mehr als vier Leuten gesehen. Und viele junge Männer. Die, glauben sie, werden es allein schaffen. Wie auch alle Syrer, weil für sie zu diesem Zeitpunkt noch das Dublin-Abkommen ausgesetzt ist, wonach jeder Flüchtling in Europa in dem Land Asyl beantragen muss, das er zuerst betritt, selbst wenn er woandershin möchte.

Den ganzen Text lesen Sie hier für 25 Cent.

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