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Porträtiert. Im Bikini-Haus werden "Red Hot 100" gezeigt.
© Thomas Knights

Ausstellung Red Hot 100 in Berlin: Rote Alpha-Männer im Bikini-Haus

Alarmstufe Rot im Bikini-Haus: Am 3. Mai endet die Ausstellung "Red Hot 100" - mit Fotos von rothaarigen Männern. Was vielleicht zunächst vielleicht kurios klingen mag, hat einen ernsten Hintergrund. Und was sagen die Besucher dazu?

Sommersprossen, rote Haare und trotzdem attraktiv? Auf Oliver Dale trifft genau das zu: Trainierter Körper, hohe Wangenknochen, Schlafzimmerblick. Und: Sommersprossen von der Nasenspitze bis zum kleinen Zeh, rotes Haar. Früher in der Schule wurde der Londoner Oliver Dale wegen seines Aussehens aufgezogen. Heute ist er Model.

Gegen das Mobbing der Rothaarigen

Dale ist einer der über hundert rothaarigen Männer, die der Fotograf Thomas Knights aufgenommen hat, um das Bild von rothaarigen Männern auf den Kopf zu stellen. Die jungen Männer haben nicht nur die Haarfarbe gemeinsam, sie sind auch alle überdurchschnittlich attraktiv. Das Mobbing von Rothaarigen ist in der britischen Gesellschaft tief verwurzelt, sagt Knights. Darum wollte er etwas schaffen, worauf Ginger Men, wie sie in England heißen, stolz sein können: „Aus roten Haaren eine coole Marke machen – das war der Anstoß für die Ausstellung.“

Die Achsel des Roten.
Die Achsel des Roten.
© Thomas Knights

Angefangen hat die Erfolgsgeschichte von Knights und den Ginger Boys in einer kleinen Galerie im Osten Londons im Dezember 2013. Ein Jahr später wurden die Bilder in New York, Syndey und schließlich in Berlin ausgestellt. Das Berliner Verlagshaus Bruno Gmünder hat 2914 ein Buch aus den Bildern Knights gemacht. Über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter haben Fans im voraus über 29,000 Pfund für die Produktion des Bildbandes “Red Hot 100” gesammelt.

Knights, selbst ein Rotschopf, hat sich häufig für seine Haarfarbe geschämt. Über zehn Jahre lang habe er seine Haare gefärbt. Er sagt, es haben die Vorbilder gefehlt, an denen er sich hätte orientieren können. ”Wir wurden konditioniert zu denken, dass rothaarige Männer hässlich und schwach sind, sagt Knights. Seine Ausstellung soll zeigen, dass rothaarige Männer stark, sexy und begehrenswert sein können.

Witze über über die Haarfarbe

Neben den Bildern haben die jungen Männern Geschichten aus ihrem Alltag als rothaarige Männer aufgeschrieben: Vermeintliche Komplimente, typische Witze über Rothaarige und Erinnerungen an eine oft schwierige Schulzeit. Die Models stammen aus verschiedenen Ländern. Besonders schwer scheinen rothaarige Jungs es in Frankreich und England zu haben. Toleranter seien die Italiener und Niederländer, so schreiben es die Models.

Die Berliner jedenfalls scheinen Gefallen zu finden an der Spezies: Jung, heiß und rothaarig. "Es ist einfach ein schöner Anblick", sagt eine Besucherin im Bikini Berlin, die nur zufällig auf die Ausstellung aufmerksam geworden ist. "Ehrlich gesagt habe ich mir nie groß Gedanken um die Probleme rothaariger Menschen gemacht.” Ab sofort werde sie ihr Beuteschema aber etwas erweitern, sagt die brünette Frau lachend. Und mindestens ein schöner Rotschopf ist auch in der Hauptstadt unterwegs: Knights hat für sein Projekt auch einen rothaarigen Berliner fotografiert - der wird jedoch erst im “Red Hot”-Kalender 2016 zu bewundern sein.

Geöffnet ist die Ausstelllung von 10 Uhr und 20 Uhr. Wer Sie verpasst: Für Queerspiegel-Leser verlosen wir zwei Exemplare des “Red Hot 100”-Buchs. Bitte senden Sie bis zum 3. Mai eine E-Mail mit vollständigem Namen und Email-Adresse an queer@tagesspiegel.de, Stichwort: Red Hot 100.

Luisa Jacobs

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