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Das Denkmal für die in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen im Berliner Tiergarten wurde in diesem Jahr mehrfach beschmiert (im Bild eine Gedenkfeier an die queeren Opfer der NS-Zeit).
© Kai-Uwe Heinrich

Anstieg von Sachbeschädigungen: Mehr Angriffe auf LGBTI-Orte und Gedenkstätten

Sachbeschädigungen mit homo- und transfeindlichen Hintergrund nehmen bundesweit deutlich zu. Betroffen ist auch ein Denkmal in Berlin.

Im laufenden Jahr hat es nach Informationen der Grünen einen deutlichen Anstieg von Sachbeschädigungen mit homophobem oder transfeindlichem Hintergrund gegeben.

Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervorgeht, wurden bis September dieses Jahres 42 Sachbeschädigungen gezählt, „die dem Themenfeld sexuelle Orientierung zugeordnet wurden“.

Im gesamten Jahr 2018 waren es 25, in den Jahren davor noch weniger, heißt es in dem Schreiben.

Die Grünen gehen davon aus, dass sich die Fallzahlen in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln werden. „Die deutliche Zunahme homo- und transfeindlicher Angriffe auf Gedenkstätten und Orte ist alarmierend“, sagte der zuständige Sprecher der Fraktion, Sven Lehmann. „Wir müssen davon ausgehen, dass die Dunkelziffer sogar weitaus größer ist.“

Mehrere Angriffe auf Gedenkstätten

Von der Bundesregierung fordert er eine genauere, bundesweite Erfassung solcher Taten und einen „bundesweiten Aktionsplan für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“.

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Den Angaben der Bundesregierung zufolge werden seit diesem Jahr Angriffe auf Gedenktafeln oder Denkmäler einzeln gezählt. Unter den bisher 42 Sachbeschädigungen im Bereich „sexuelle Orientierung“ seien neun Angriffe auf Denkmäler beziehungsweise Gedenkstätten gewesen.

Auch das Denkmal im Berliner Tiergarten ist betroffen

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin zum Beispiel wurde in diesem Jahr schon mehrfach beschmiert. Die Grünen verweisen daneben auf Beschädigungen der Gedenkstellen für homosexuelle NS-Opfer in Nürnberg und Köln oder auch auf die Attacke auf eine Kölner LSBTI-Beratungsstelle, wo ein Fenster eingeworfen worden sei. (dpa)

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