Berlin-Wilhelmstadt: Homosexueller Flüchtling von Mitbewohner geschlagen
Ein irakischer Flüchtling ist Montagabend in seiner Unterkunft in der Schmidt-Knobelsdorff-Straße wegen seiner sexuellen Orientierung angegriffen worden.
In der Flüchtlingsunterkunft in der Schmidt-Knobelsdorff-Straße in Spandau hat sich am Montagabend ein homophober Übergriff ereignet.
Ein 26-jähriger Flüchtling aus dem Irak war um 21.30 Uhr mit einem 27-jährigen Landsmann in Streit geraten. Auslöser war die Homosexualität des jüngeren Mannes. Im Verlauf des Streits soll der Ältere den 26-Jährigen bedroht und mehrfach ins Gesicht geschlagen haben.
Das Opfer zeigte den Vorfall bei der Polizei an. Der mutmaßliche Täter wurde gefunden. Gegen ihn wurde ein Verfahren wegen Körperverletzung eingeleitet. Der 26-Jährige hatte nach den Schlägen Schmerzen im Gesicht, verzichtete aber auf eine ärztliche Behandlung.
Auf die schwierige Situation von schwulen, lesbischen und transgeschlechtlichen Flüchtlingen in den Sammelunterkünften weisen Initiativen wie die Antidiskriminierungsstelle LesMigras oder MILES, das Zentrum für Migranten des LSVD, seit langem hin. Der LSVD etwa sucht inzwischen Mentorinnen und Mentoren für LGBT-Flüchtlinge, geplant ist auch eine eigene Notunterkunft.
Lesen Sie hier ein Interview zur Situation von LGBT-Flüchtlingen mit der Leiterin von LesMigras.
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