Queer in Berlin: Auf zum Motzstraßenfest nach Schöneberg
Die queere Szene startet die Pride Week an diesem Wochenende mit dem Lesbisch-schwulen Straßenfest - und Hunderttausende feiern mit.
Kein Regenbogen am Himmel – zum Glück, denn das hieße ja auch Niederschlag. Stattdessen begann das 27. Lesbisch-schwule Stadtfest am Sonnabend bei purem Sonnenschein und, endlich wieder, hochsommerlichen Temperaturen. Auf sechs Bühnen gibt es noch bis Sonntagabend Konzerte, Kleinkunst und Diskussionen. Auf dem „Wilden Sofa“ von Moderator Gerhard Hoffmann nehmen auch Politik-Promis Platz, am Samstagnachmittag war etwa Juso-Chef Kevin Kühnert zu dem Format auf der Hauptbühne an der Eisenacher- Ecke Fuggerstraße gekommen. Danach eröffnete Berlins Ex-Regierender Klaus Wowereit das Fest offiziell und verlieh den Rainbow Award an das Projekt „All included“ des Schöneberger Jugendmuseums, das sich mit Geschlechterrollen und Fragen der sexuellen Vielfalt beschäftigt und dazu mit sechs Schulen kooperiert.
Seit 1993 feiert die Szene jährlich am Wochenende vor dem Christopher Street Day rund um Motz-, Eisenacher, Fugger- und Kalckreuthstraße in Schöneberg und zieht nach Angaben der Veranstalter um die 350 000 Besucher an, womit es das weltweit größte Straßenfest seiner Art sein dürfte.
Gefeiert wird bis zum späten Abend – am Sonntag ab 20 Uhr wie immer mit der Schlagerband „Die Kusinen“ –, aber nicht nur: Mehr als 100 Projekte, Initiativen, Medien und Parteien informieren an Ständen über ihre Arbeit und Neues aus der Community der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen. Angie Pohlers
Am kommenden Freitag enthält der Tagesspiegel ein Spezial anlässlich des Christopher Streets Days tags darauf – Geschichten, Infos und Promis auf drei Seiten, wie immer gestaltet vom Queerspiegel-Team.