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Pastrami-Sandwich mit Cole Slaw
© Steve Herud

Berliner Imbisse im Test: Pastrami, New-York-Style

Im Kreuzberger Louis Pretty werden Sandwiches wie aus einem Jewish Deli in stylischem Ambiente serviert

Hinweis: Das Louis Pretty hat inzwischen zugemacht.

Eigentlich braucht man ja gar nicht mehr wegzufahren, wenn das Wetter so ist wie in den letzten Wochen. Diese lauen Abende! Als lebe man am Mittelmeer. Oder in New York. Fehlt nur noch das passende Essen zum Feeling.

Das serviert das Louis Pretty. Die Spezialität des „New York Style Jewish Deli“ in der Kreuzberger Ritterstraße, um die Ecke vom Aufbau-Haus: Pastrami. Gepökeltes Rindfleisch hat Oskar Melzer vorher schon mit Paul Mogg zusammen im Mogg & Melzer in Mitte serviert. Nun also was Eigenes, in einem rasanten Neubau.

In Manhattan wäre es sehr viel voller und lauter (und teurer) gewesen. An diesem Abend war nur noch ein anderer Tisch besetzt – mit zwei Amerikanerinnen. Wir saßen an der lauen Berliner Abendluft, auf türkisen Terrassenstühlen, die an die 50er Jahre erinnerten. Fehlte nur die Hollywoodschaukel.

Sandwich mit Kräuterseitlingen

Ein Imbiss ist der Laden nicht, das Essen wird an den Gartentisch gebracht, man bekommt Wein dazu. Aber das Fast Food wandert auch hier von der Hand in den Mund. Und man braucht viele Servietten für die herrlich schlunzigen Sandwiches, etwa Pulled Pork oder Sauerkraut mit Käse. Alles wunderbar kombiniert: Knusprig geröstetes Kümmelbrot wird mit butterweicher, würziger, vielleicht etwas zu salziger Pastrami gefüllt, French’s Senf sorgt für pikante Schmiere. Und als Beilage Coleslaw. Netterweise kriegt man das Pastrami-Sandwich auch in der kleinen Variante, für 8,50 Euro (reguläre Portion elf Euro). Die ist für den normalen Appetit immer noch üppig genug, und man kriegt keine Maulsperre davon. New Yorker Delis neigen zum Wolkenkratzerformat. Auch beim vegetarischen Sandwich mit gebratenen Kräuterseitlingen, Guacamole und eingelegten Zwiebeln auf getoastetem Brioche gehen Cremiges und Knuspriges, Süßes, Saures und leicht Scharfes eine gelungene Union ein (9 Euro).

Wer das Louis Pretty mag, muss nicht mal den Winter fürchten. In warmem Rot leuchtet die Innenwand des schön gestylten Lokals, die Tischoberflächen erinnern an das blaue Wasser im Swimmingpool, auf das die Sonne Kringel zeichnet, und das Rosa der Speisekarte lässt an Florida denken. Das Essen selbst passt sogar noch besser zur kalten Jahreszeit. Dann schafft man hinterher vielleicht sogar noch einen New York Cheesecake.

Adresse  Ritterstraße 2, Kreuzberg, Tel. 773 211 22

Im Netz  facebook.com/louisprettyberlin

Geöffnet  Mo-Fr 12-22 Uhr, Sa 13-22 Uhr, So 11-16 Uhr

Interessanter Nachbar  Das fsk Kino, Segitzdamm 2, zeigt amerikanische (und andere) Filme im Original

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