East Village in Manhattan: Zwei Vermisste nach Explosion in New York
Einst war es das deutscheste Viertel New Yorks, heute ist es vor allem bei Nachtschwärmern beliebt: Die Lower East Side ist von einer Explosion erschüttert worden, die vier Häuser beschädigte. Auch am Tag danach gab es Fragezeichen, wenn es um die Opfer ging.
James Cole dachte bei dem Knall erst an einen Autounfall. „Aber dann hat der ganze Block gewackelt“, sagt der New Yorker, der nur in Shorts und einer eilig übergeworfenen Jacke auf der Straße steht. Der Knall war eine Explosion, mitten in Manhattan, offenbar nach einem Gasleck. Vier Häuser wurden durch das Unglück am Donnerstag beschädigt - doch auch am Tag danach war noch ungewiss, wie viele Opfer es gab. Erste Bilanz: 19 Verletzte und zwei Vermisste.
„Ich wohne gleich nebenan und habe den Knall gehört“, sagt Cole der Deutschen Presse-Agentur. „Es war nur ein einzelnes „Bumm“. Gas habe ich nicht gerochen, ich dachte auch erst, das sei draußen auf der Straße.“ Doch dann wackelte das Haus. „Und dann kam die Rauchwolke.“ Die Fenster des nahegelegenen Restaurants, in dem er arbeite, hätten von der Explosion gezittert, erzählt Kellner Vassyl Semy. „Ich hatte Angst, dass sie bersten würden. Mein erster Gedanke war: Gas!“, sagt der Ukrainer. „Zuerst haben wir nichts gesehen, dann ein bisschen Rauch und schließlich riesige Flammen.“ Zunächst habe alles noch ganz normal ausgesehen, sagt auch der Fahrradkurier Mohammed Erdi. „Dann habe ich den Rauch gesehen. Minuten danach war alles voller Polizei und Feuerwehr.“
Hunderte Feuerwehrmänner und Polizisten finden ein Trümmerfeld vor: Die Flammen aus dem explodierten Haus griffen auf drei weitere Gebäude über, zwei Häuser stürzten ein, ein drittes drohte zusammenzubrechen. 19 Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht, zwei von ihnen hatten schwere Verbrennungen, einer war bewusstlos.
Bei vier Verletzten galt der Zustand auch fast 24 Stunden nach der Explosion als kritisch. Und zwei wurden am Freitag immer noch vermisst. Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge kam es wohl bei Arbeiten an Abwasserrohren und Gasleitungen in dem Gebäude zu der Explosion.
In den mehrstöckigen roten Backsteingebäuden, die teils die für New York so typischen eisernen Feuerleitern an der Fassade haben, waren sowohl Wohnungen als auch Geschäfte untergebracht - ein Kiosk, ein Sushi-Restaurant und ein Nagelstudio zum Beispiel. Die Gegend gilt als beliebtes Viertel bei Nachtschwärmern. Die Gebäude hier gehören zu den ältesten der Millionenmetropole. Vor vielen Jahrzehnten war das die deutscheste Ecke New Yorks und als „Kleindeutschland“ bekannt. An einem der Nachbarhäuser findet sich noch die deutsche Aufschrift: „Freie Bibliothek und Lesehalle“.
Notrufe wegen Gasgeruchs habe es wohl keine gegeben, sagte Bürgermeister Bill de Blasio. „Erste Untersuchungsergebnisse deuten aber darauf hin, dass Gas die Ursache für die Explosion war.“ In den meisten New Yorker Häusern wird mit Gas gekocht - und die oft maroden Leitungen gelten als berüchtigt. Erst vor einem Jahr, am 12. März, starben nach einer Gasexplosion in Harlem - rund 120 Straßenblocks weiter nördlich als die jetzige Explosion - acht Menschen. (dpa)
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