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Feuerwehrleute im Einsatz in London.
© AFP

Grenfell Tower in London: Zahl der Toten bei Hochhausbrand steigt auf 30

Das Feuer im Londoner Grenfell Tower schwelt weiter. Freunde und Angehörige suchen verzweifelt nach Vermissten und fordern Antworten von den Behörden. Die Feuerwehr rechnet mit vielen Opfern.

Nach dem Hochhausbrand in London suchen Freunde und Verwandte mit Postern und in den sozialen Medien zunehmend verzweifelt nach Vermissten. Bisher hat die Polizei 30 Tote bestätigt, wie sie am Freitag mitteilte. Sie fürchtet, es könne mehr als 60 geben. Auch die Möglichkeit, dass die Zahl der Todesopfer in den dreistelligen Bereich steigen könnte, schloss die Behörde nicht aus. Berichten zufolge lebten zwischen 400 und 600 Menschen in dem 24 Stockwerke hohen Sozialbau. 24 Menschen wurden am Freitag noch in Krankenhäusern der britischen Hauptstadt behandelt.

Die Lage von 12 Patienten sei derzeit kritisch, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Die Feuerwehr blieb auch am Freitag im Einsatz. Das Feuer im Grenfell Tower ist Augenzeugenberichten zufolge noch nicht vollständig gelöscht. Rettungsteams suchten mit Drohnen und Spürhunden nach weiteren Opfern. Alle Bewohner des Hochhauses sollen bis zum Wochenende eine neue Wohnung erhalten, sagte Megan Hession von der Bezirksverwaltung in Kensington und Chelsea. Zahlreiche Menschen hatten auch die vergangene Nacht noch in Turnhallen und Hotels verbracht.

Aktivisten riefen für den Abend zu einer Solidaritätskundgebung im Regierungsbezirk Westminster. Die Demonstration soll vor dem Ministerium für Kommunen stattfinden, das auch für Wohnungsbau verantwortlich ist. Nach dem Unglück geben viele Bürger der britischen Regierung eine Mitschuld an der Brandkatastrophe. Auf Facebook hatten am Freitagvormittag schon knapp 2000 Demonstranten ihre Teilnahme an der Kundgebung unter dem Motto „Justice for Grenfell!“ (Gerechtigkeit für Grenfell) angekündigt. Auf der Suche nach der Feuerursache können bisher weder Brandstiftung noch ein technischer Defekt ausgeschlossen werden.

Premierministerin Theresa May kündigte eine unabhängige Untersuchung des Unglücks an, auch um aufzuklären, ob der Brandschutz mangelhaft war. Viel Ärger fokussierte sich auf die erst kürzlich angebrachte Fassadenverkleidung. Die Grenfell-Mieterinitiative teilte mit, man habe wegen der schlechten Sicherheitsstandards in dem Hochhaus und anderswo im Bezirk in den vergangenen Jahren häufig gewarnt. (dpa)

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