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© dpa

Naturschutz: WWF: Auch in Österreich werden Bären abgeschossen

Schlechte Zeiten für Braunbären in den Alpen: Nicht nur dem berühmten "Problembären" Bruno ging es an den Kragen. Vermutlich haben auch viele seiner Artgenossen in Österreich Bekanntschaft mit der Jägerflinte gemacht.

Im Alpenraum sind in den vergangenen Jahren von 34 in Österreich geborenen Bären 20 auf rätselhafte Art wieder verschwunden. Einige könnten illegal abgeschossen worden sein, sagte der Bärenexperte der Umweltstiftung WWF Österreich, Christoph Walder, am Freitag bei der UN-Naturschutzkonferenz in Bonn. Zwar müssen auch natürliche Todesfälle oder Abwandern in Betracht gezogen werden, jedoch gibt es dafür keine ausreichenden Hinweise, so der Bärenexperte. Bei einem Jäger in der Steiermark wurde ein totes und ausgestopftes Tier gefunden, das schon vor längerer Zeit als Jungtier abgeschossen wurde. Derzeit sind auf österreichischem Gebiet nur noch zwei oder drei Braunbären heimisch.

Nach dem ersten Aussiedlungsprojekt, das 1989 begonnen worden war, gibt es nun Pläne, innerhalb der nächsten drei Jahre wieder Bären aus Slowenien oder Kroatien anzusiedeln, um dieses Projekt fortzuführen, sagte Walder. Dafür gibt es nach seinen Worten eine hohe Unterstützung bei der lokalen Bevölkerung. Im ganzen Ostalpenraum leben derzeit etwa 40 Bären, sagte Walder. Darunter sind 25 im Trentino (Italien) zu Hause, der Rest seien Männchen, die sich wandernd im österreichisch-slowenischen Grenzgebiet aufhalten. Auch Braunbär "Bruno" war im Mai 2006 aus Trentino bis nach Bayern gezogen, bevor er als "Problembär" dort abgeschossen wurde. (ut/dpa)

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