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Kinder in Indien warten auf Essen, das von der Deutschen Welthungerhilfe verteilt wird.
© Florian Lang/Welthungerhilfe

„Menschen helfen!“-Spendenprojekt: Wo Corona die Not verschärft

Für seine Spendenaktion „Menschen helfen!“ arbeitet der Tagesspiegel mit der Welthungerhilfe zusammen – und bittet um Spenden für den Pandemie-Notfonds.

In diesem Jahr bittet der Tagesspiegel-Spendenverein „Menschen helfen!“ für Unterstützung in der Coronakrise um Spenden. Stellvertretend für alle 30 Initiativen für Berlin, Brandenburg und die Welt stellen wir zwölf Projekte in unserer Spendenserie bis Weihnachten vor. Heute: Die internationalen Corona-Nothilfen unseres traditionellen Auslandspartners, der Deutschen Welthungerhilfe.

In Berlin ärgern sich viele Menschen darüber, dass sie wegen des Corona-Lockdowns Zuhause bleiben müssen. In zahlreichen Ländern der Welt wünschten sich die Menschen, sie hätten überhaupt ein Zuhause.

„Die Corona-Krise hat die Existenzsorgen der Menschen, deren Alltag schon zuvor von Mangel und Krisen geprägt war, drastisch verschärft“, sagt Patricia Niewels von der Deutschen Welthungerhilfe (DWHH). „Daher haben wir die Arbeit in unseren Projektländern um viele Hilfs- und Hygienemaßnahmen erweitert.“

Die Hilfe fängt im Kleinen an

Gemeinsam mit Niewels entscheiden die Mitarbeiterinnen des Spendenvereins des Tagesspiegels, welche Auslandsprojekte im Rahmen von „Menschen helfen!“ gefördert werden. In diesem Jahr war die Entscheidung klar: Ein flexibler Corona-Nothilfetopf soll überall dort auf der Welt helfen, wo die Not gerade am größten ist. Die Welthungerhilfe bittet die Leserinnen und Leser dringend, dafür auf das Konto der Tagesspiegel-Weihnachtsspendenaktion zu überweisen.

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Die Hilfe fängt im Kleinen an: mit Covid-19-Warnschildern an Behausungen in Somaliland oder Kanistern zum Händewaschen, die in Burundi an Holzstämmen angeknüpft sind – in Zusammenarbeit mit Experten des „Wash“-Projekts der Welthungerhilfe.

Wasserkanister in Burundi.
Wasserkanister in Burundi.
© Welthungerhilfe

Im Norden Syriens und des Iraks, wo Geflüchtete in der Kälte noch schneller krank werden, unterstützt die DWHH bedürftige Familien mit Lebensmittelgutscheinen. Mit lokalen Partnern verteilen die Helfer und Helferinnen Hygienematerialien und erklären unter anderem mit Postern, wie man sich vor einer Ansteckung schützen kann. „In der Türkei unterstützen wir die örtlichen Behörden im Kampf gegen Covid-19 und versorgen Haushalte mit Hygiene- und Lebensmittelpaketen“, berichtet Patricia Niewels.

Die Deutsche Welthungerhilfe hat ein globales Covid-19 Programm erarbeitet, mit dem in den kommenden zwei Jahren fünf Millionen Menschen in 36 Ländern unterstützt werden sollen. Dort gibt es keinen Notarzt, keine Feuerwehr, keine Krankenversicherung, keine Klinik. Und viel zu wenig Aufklärung. Vielfach würden Corona-Erkrankte stigmatisiert, so Experten der DWHH. Die Pandemie werde teils benutzt, um gegen Minderheiten oder Schwache Stimmung zu machen.

Die Schwächsten der Schwachen unterstützen

„Die meisten der Familien, die wir unterstützen, sind arm und von der Gemeinschaft ausgegrenzt“, sagt etwa Shuva Akhtar, Gemeindehelferin in Bangladesch. „Ich will sicherstellen, dass ihre Kinder in dieser schwierigen Zeit angemessen ernährt werden.“ Die Welthungerhilfe arbeitet politisch neutral, versucht aber, den Schwächsten der Schwachen zu helfen.

Das Covid-19-Programm soll die Menschen zudem dabei unterstützen, künftig besser gegen Krisen gewappnet zu sein– dank Investitionen in die Landwirtschaft, Wasser- und Sanitärversorgung und der Unterstützung von lokalen Märkten und Wertschöpfungsketten. Hunger, Armut, Naturkatastrophen, bewaffnete Konflikte und prekäre Gesundheitsversorgung werden durch die Corona-Krise noch verschärft.

Spenden für Wanderarbeiterinnen in Indien

Im Laufe der Krise verloren viele Menschen in armen Ländern ihre Einkommensquelle, gleichzeitig stiegen Lebensmittelpreise vielerorts stark an, erklärt die DWHH. Dazu kommen Heuschreckenplagen oder heftige Überschwemmungen.

Die Welthungerhilfe und der Tagesspiegel bitten die Leserinnen und Leser, auch für Wanderarbeiterinnen in Indien zu spenden. Die waren nach dem Verlust ihrer Jobs auf langen Fußmärschen zurück in ihre Dörfer unterwegs gestrandet und wurden durch lokale DWHH-Partner mit gekochten Mahlzeiten, Hilfspaketen und Unterkünften versorgt. Um Kindern dort den Mindestabstand zu erklären, sind weiße Ringe auf den Boden gemalt, in die sich Frauen, Mädchen und Jungen beim Anstellen hineinbegeben.

Weiße Kreise weisen auf die Abstandsregeln hin.
Weiße Kreise weisen auf die Abstandsregeln hin.
© Welthungerhilfe

Die Behörden will die Deutsche Welthungerhilfe durch die Einrichtung von Quarantänezentren und Gemeinschaftsküchen unterstützen. Außerdem soll mit Radiospots, Lautsprecherdurchsagen und über die sozialen Medien informiert werden. Gemeinsam mit dem „Wash“-Projekt hat die DWHH einen Comic in 25 Sprachen produziert, der 10- bis 14-Jährigen weltweit nahebringt, wie sie sich und ihr Umfeld vor dem Coronavirus schützen können.

Für Schulen gibt es Seifen und Latrinen, Gemeinden sollen mit Küchengärten versorgt werden, wo sich hunderte Familien während der Pandemie selbst versorgen können. In Bangladesch sollen Handwaschstationen eingerichtet und Seifen verteilt werden, unterernährte Kinder erhalten während des Lockdowns warme Mahlzeiten.

Nepal, Uganda, Tadschikistan: Helfen Sie helfen

Gemeindehelferinnen bereiten reichhaltige Nahrung vor und organisieren in ihren Dörfern die Verteilung von Tür zu Tür, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Da es schon jetzt schwierig ist, Saatgut zu bekommen, werden zahlreiche Bauernfamilien dabei unterstützt, Saatgut für die nächste Aussaat zu konservieren und zu lagern.

In Nepal hat die DWHH zuletzt gemeinsam mit den lokalen Partnern mehr als 60 Gesundheitseinrichtungen und 44 Quarantänezentren mit Hygieneartikeln versorgt und Lebensmittelpakete für Familien in Not zur Verfügung gestellt. Näherinnen sollen weiter bei der Produktion waschbarer Mundschutzmasken unterstützt werden. Es bleiben Tadschikistan, Uganda, Sierra Leone, Niger und viele andere Länder mehr. Helfen Sie helfen.

Das Spendenkonto: Empfänger: Spendenaktion Der Tagesspiegel e.V., Verwendungszweck: „Menschen helfen!“, Berliner Sparkasse BIC: BELADEBE, IBAN: DE43 1005 0000 0250 0309 42, Bitte Namen und Anschrift für den Spendenbeleg notieren. Auch Online-Banking ist möglich.

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