Tornado im Münsterland: Wirbelsturm zerstört Häuser und Autos
Abgedeckte Häuser, 100 entwurzelte Bäume, ein Auto, das wie Spielzeug durch die Luft flog: Der Deutsche Wetterdienst hat die Windhose als Tornado eingestuft.
In münsterländischen Bocholt hat in der Nacht zum Mittwoch ein schwerer Sturm für erhebliche Schäden gesorgt. Der Deutsche Wetterdienst hat die Windhose als Tornado eingestuft. Die Experten gehen davon aus, dass der senkrechte Wirbelwind Windgeschwindigkeiten zwischen 181 und 253 Stundenkilometer entwickelt hat, sagte der Tornadobeauftragte des Deutschen Wetterdienstes, Andreas Friedrich, am Mittwoch.
Der mittelstarke Tornado hatte in einem Straßenzug verheerende Schäden angerichtet. Dachziegel wirbelten umher, ein Dach wurde vollständig abgedeckt. Ein Auto wurde vom Wind erfasst und zehn Meter weit durch die Luft geschleudert. Fenster und Wintergärten gingen zu Bruch, Bäume wurden entwurzelt.
„Da hat eine lokale Windhose massiv gewütet“, berichtet ein Sprecher der Stadt. Rund 90 Feuerwehrleute waren den Angaben zufolge in der Nacht über Stunden im Einsatz, am Morgen setzten sie die Aufräumarbeiten fort. Die Stadt richtete einen Krisenstab ein. Versicherungssachverständige ermitteln die Schadenshöhe.
Zerstörerische Stürme hatten zuletzt in Nordrhein-Westfalen mehrfach für Aussehen gesorgt: Im Mai 2018 fegte ein Tornado durch einen Ortsteil von Viersen am Niederrhein und richtete Millionenschaden an. Vor knapp drei Monaten schlug ein Tornado eine Schneise der Verwüstung im Eifel-Örtchen Roetgen. Im Jahr 2018 verzeichnete der DWD bundesweit insgesamt 17 Tornados
Insgesamt war das Gewitter, das in der Nacht über Nordrhein-Westfalen zog, schwächer als erwartet. Über Belgien und die Niederlande war es zuvor noch mit Böen von mehr als 100 km/h gezogen. Im Laufe des Mittwochs bleibe es laut DWD-Prognose zunächst ruhig. In der Nacht zum Donnerstag könnten dann aber von Südwesten her wieder neue Unwetter aufziehen. (dpa)