Prinz Harry über Verhältnis zu Bruder William: „Wir sind derzeit auf unterschiedlichen Pfaden“
Früher passte kein Blatt zwischen die britischen Prinzen. Jetzt äußert sich Harry so deutlich wie nie über eine gewachsene Distanz zu William.
Kenner des britischen Königshauses tuscheln schon seit Monaten über Unstimmigkeiten zwischen Kate und Meghan, die einen Keil zwischen die Prinzen William und Harry getrieben hätte. Bisher ließen die Royals Berichte über Spannungen unter den Brüdern vornehm unkommentiert. Das ändert sich gerade: „Er hat sein Schweigen gebrochen“, jubelt die britische Boulevardzeitung „Sun“.
Harry sagt in einem Interview des britischen Senders ITV über das einst innige Verhältnis zu seinem Bruder William (37): „Wir sind derzeit sicherlich auf unterschiedlichen Pfaden.“ Der 35-Jährige äußert sich in einem am Sonntagabend ausgestrahlten Dokumentarfilm. Zugleich betont er, er werde immer für William da sein – und umgekehrt.
Bisher waren vor allem Indizien gedeutet worden, die auf Risse unter den Söhnen von Prinz Charles und Lady Diana hindeuteten. Palastexperten machen Kate (37) und Meghan (38) dafür verantwortlich. Angeblich stehen die beiden Frauen in harter Konkurrenz zueinander. Zunächst zogen Prinz Harry und Herzogin Meghan im Frühjahr aus dem Kensington-Palast in London, auf dessen Grundstück sie mit William und Kate gelebt hatten. Sie wohnen seither in der Nähe von Königin Elizabeth II. (93) in Windsor.
Auch der Social-Media-Auftritt der Paare wurde aufgespalten. Der einst gemeinsame Twitter-Account wird nun nur noch im Namen von Kate und William geführt. Harry und Meghan, die im Mai 2018 geheiratet hatten, sind jetzt ausschließlich auf Instagram unter der Marke „Sussex“ vertreten. Presseanfragen werden nicht mehr vom selben Team beantwortet.
Im Juni kündigten der Herzog und die Herzogin von Sussex – so ihre offiziellen Titel – dann auch noch an, sie wollten ihre eigene Stiftung gründen. Damit trennten sie ihr soziales Engagement stärker von William und Kate. Zusammenarbeiten wollen sie aber weiterhin im Bereich psychische Gesundheit, die den Queen-Enkeln ein besonderes Anliegen ist.
Meghans Ansehen hinter den Palastmauern ist für die Öffentlichkeit nicht eindeutig. Sie gelte als überheblicher Sturkopf, der sich nicht immer an die royalen Spielregeln halte, heißt es in Berichten. Doch nie wird gesagt, wer dies behauptet – stets ist lediglich von „Quellen“ die Rede.
Britische Medien spekulieren nun, dass das Sussex-Paar zeitweise das Vereinigte Königreich verlassen könnten: Vielleicht ziehen sie in Meghans Heimatland USA – oder gar nach Afrika? Dieser Kontinent hat es sowohl Harry als auch Meghan angetan.
Die Gründe für die Spannungen sieht Harry in dem Druck, unter dem seine Familie stehe: „Es passieren unweigerlich Dinge, aber wir sind Brüder. Wir werden immer Brüder sein.“
Er kommentierte weiter: „Wir sehen uns nicht mehr so oft wie früher, da wir so beschäftigt sind, aber ich liebe ihn sehr, und der Großteil der [Spekulationen] ist aus dem Nichts entstanden.“ Als Brüder habe man gute und schlechte Tage.
Harry war im September mit Meghan und ihrem ersten Kind Archie in Südafrika zu Besuch. Allein reiste er nach Angola, Botsuana und Malawi weiter. Er selbst war im südlichen Afrika in diversen Umwelt- und Tierschutzprojekten aktiv und nennt die Region seine zweite Heimat. Der Dokumentarfilm des Senders ITV „Harry & Meghan: An African Journey“ (Harry & Meghan: Eine afrikanische Reise) wurde am Sonntagabend ausgestrahlt. (dpa)