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Die Flasche zu hoch angesetzt.
© dpa

Abenteuer Schule: Wie die besoffenen Lehrer die Klassenfahrt ruinierten

Die beiden Lehrer, die durch ihr Besäufnis eine Klassenfahrt beendet haben, vertrugen offensichtlich nicht viel Alkohol. Sie waren sehr schnell betrunken. Was dabei sonst noch geschah, lesen Sie hier. Außerdem gibt es noch eine weitere Schulgeschichte. Da geht es um Kokablätter.

Dass auf der Abschlussfahrt einer Schulklasse zu viel Alkohol fließt, kann schon mal vorkommen. Betroffen sind dabei aber in den meisten Fällen die Schüler, und nicht, wie am Montagabend in der Jugendherberge Hamburg-Horn geschehen, ihre Lehrer.

Es waren die 15- und 16-Jährigen, die ob des Alkoholkonsums ihrer Lehrer schockiert reagierten, weil sie deshalb ihre fünftägige Abschlussreise in Hamburg bereits nach einem Tag abbrechen mussten. Nach Aussagen der Schüler hatten sich die Lehrer bereits am Vorabend im Aufenthaltsraum der Jugendherberge betrunken und die Schüler sich selbst überlassen, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet. Schon nach kurzer Zeit sollen die beiden Pädagogen so volltrunken gewesen sein, dass der Klassenlehrer die Treppe herunter stürzte, sich dabei eine Platzwunde am Kopf zuzog und kaum noch ansprechbar war. Offensichtlich waren die beiden Lehrer nicht sehr trinkfest, wenn sie schon so schnell betrunken waren.

Ein Mitarbeiter der Herberge rief daraufhin den Rettungsdienst, dessen medizinische Hilfe der Lehrer aber vehement ablehnte, sodass ein anderer Jugendherbergsmitarbeiter gegen 4 Uhr die Polizei rufen musste. Am nächsten Tag wurden die Schüler von zwei anderen Lehrern in einem Bus abgeholt. Die betroffenen Pädagogen organisierten ihre Heimreise indes alleine, schreibt die „NOZ“.

Mit welchen Konsequenzen die trinkfreudigen Lehrkräfte nun rechnen müssen, ist bislang unklar. Schulleiter Norbert Szczepanek gab zu den Vorfällen aus rechtlichen Gründen keine Stellungnahme. Nach Angaben des nächtlichen Polizeisprechers sei an diesem Abend allerdings zumindest „strafrechtlich nichts Relevantes passiert“. Ein Schreiben an die Landesschulbehörde in Lüneburg wurde trotzdem verfasst. Dessen Sprecherin, Susanne Strätz, beteuerte aber, dass es sich um einen „absoluten Einzelfall“ handle und sie den Fall nun „gemeinsam mit der Schulleitung“ aufarbeiten wollen. Heute Abend sollen immerhin schon mal die Eltern über den Vorfall umfassend informiert werden. Sauer scheinen die auch zu sein. Eine Mutter sagte der "NOZ", der Lehrer habe „unseren Kindern das komplette Abschlussjahr versaut.“

Kokablätter im Unterricht

Noch eine andere Schule - im schwäbischen Weißenhorn - macht derzeit von sich reden. Für die Verwendung von Kokablättern im Unterricht müssen sich zwei Lehrer seit Donnerstag erneut vor Gericht verantworten. Zum Auftakt des Berufungsprozesses vor dem Landgericht Memmingen wiesen die Pädagogen - ein Mann und eine Frau - eine Schuld von sich. „Mir war nicht bewusst, dass da ein Unrecht geschieht“, sagte die 61 Jahre alte Angeklagte.
Ihr und ihrem 45-jährigen Kollegen wird Beihilfe zu unerlaubter Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige vorgeworfen. Sie hatten im November 2012 an einer Mittelschule im schwäbischen Weißenhorn eine Peruanerin in den Erdkundeunterricht eingeladen, die vor den Schülern über die Sitten ihres Heimatlandes sprach. Dabei verteilte die Referentin auch Kokablätter an die Siebtklässler.
In einem ersten Verfahren hatte das Amtsgericht Neu-Ulm die beiden Lehrer freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt, weil in dem ersten Prozess keine Schüler als Zeugen gehört wurden. Die Peruanerin ist bereits rechtskräftig verurteilt worden - sie erhielt eine Geldstrafe zur Bewährung. (mit dpa)

 

 

 

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