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Messerattacke in Paris. Ein Verdächtiger ist wieder frei, weitere Personen hat die Polizei festgenommen.
© Imago
Update

Er habe die Mohammed-Karikaturen „nicht ertragen“: Verdächtiger gesteht Messerattacke in Paris

Ein 18-Jähriger hat den Angriff auf zwei Journalisten vor der früheren „Charlie Hebdo“- Redaktion zugegeben. Zwei weitere Verdächtige wurden festgenommen.

Nach dem Angriff vor den früheren Büroräumen der französischen Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris hat die Polizei am Samstag zwei weitere Verdächtige festgenommen. Nach Angaben aus Justizkreisen handelt es sich um einen Bruder und einen Bekannten des Hauptverdächtigen. Insgesamt befinden sich damit nun neun Verdächtige in Gewahrsam. Die Ermittler gehen mittlerweile allerdings davon aus, dass der mutmaßliche Angreifer die Tat alleine beging.

Der Hauptverdächtige hatte die Tat zuvor gestanden. Der nach dem Angriff festgenommene Mann übernehme "die Verantwortung für seine Tat", hieß es am Samstag aus Ermittlungskreisen.

Als Motiv habe er die erneute Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen durch "Charlie Hebdo" genannt, die er "nicht ertragen" habe.

Vor dem einstigen Sitz der "Charlie Hebdo"-Redaktion hatte ein Angreifer am Freitag zwei Journalisten einer Agentur mit einem Hackmesser attackiert und schwer verletzt. Kurze Zeit später wurde der Hauptverdächtige in der nähe des Tatorts festgenommen. Nach eigenen Angaben ist er 18 Jahre alt und kommt aus Pakistan.

Neben dem Hauptverdächtigen befanden sich am Samstagmorgen noch sechs weitere Männer in Polizeigewahrsam. Ein zunächst festgenommener Algerier wurde in der Nacht freigelassen, weil er laut den Ermittlungen nichts mit dem Angriff zu tun hatte.

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hatte die Tat am Freitagabend als islamistischen Terrorakt eingestuft. Das Terrornetzwerk Al-Kaida hatte wegen der erneuten Veröffentlichung umstrittener Mohammed-Karikaturen durch "Charlie Hebdo" zuvor mit einem Anschlag gedroht.

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Die beiden Verletzten hätten den Operationssaal am Freitagabend verlassen und befänden sich nun in zwei verschiedenen Krankenhäusern, sagte einer der Chefs der Produktionsfirma, Luc Hermann, dem Sender Franceinfo.

„Sie wurden im Gesicht schwer verletzt. Der Angriff war unglaublich gewalttätig“, sagte Hermann. „Es gab eine echte Bereitschaft zum Töten.“ Hermann kritisierte, dass das Gebäude während des seit Anfang September laufenden Prozesses gegen mutmaßliche Helfer der Terrorserie im Januar 2015 nicht geschützt wurde.

In Paris läuft seit Anfang Dezember der Prozess gegen mutmaßliche Helfer der Terrorserie im Januar 2015. Damals wurden über mehrere Tage insgesamt 17 Menschen getötet - alles begann mit einer mörderischen Attacke auf die Redaktion von „Charlie Hebdo. Sie ist danach an einen geheimen Ort umgezogen. (AFP, dpa)

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