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Anna Sorokin verlässt den Gerichtssaal in New York.
© dpa/Richard Drew

Anna Sorokin: US-Gericht spricht deutsche Hochstaplerin schuldig

Als angebliche Millionenerbin soll sich Anna Sorokin in großem Stil durch die New Yorker High Society geschnorrt haben. Ihr droht nun sehr lange Haft.

Ein New Yorker Gericht hat die mutmaßliche Hochstaplerin Anna Sorokin aus Deutschland des Betrugs schuldig gesprochen. Bezirksstaatsanwalt Cyrus Vance verkündete in einer Mitteilung am Donnerstagabend den Schuldspruch. Demnach sei es erwiesen, dass sich die 28-Jährige unter dem Namen Anna Delvey in der New Yorker High Society als falsche Millionenerbin Leistungen im Wert von mehr als 200.000 Dollar erschlichen hat. Außerdem soll sie versucht haben, mit weiteren Betrügereien Millionenbeträge zu ergaunern.

Das genaue Strafmaß soll am 9. Mai verkündet werden. Sorokin drohen laut der Zeitung „New York Times“ 15 Jahre Gefängnis.

Der Fall hatte über Wochen international Aufsehen erregt. Die in der Nähe von Moskau geborene Sorokin war im Alter von 16 Jahren nach Deutschland gezogen und in Eschweiler bei Köln zur Schule gegangen. Mit immer neuen Lügen und Ausflüchten soll sie sich in der New Yorker High Society Geld für Restaurantbesuche, Geschenke und Hotelübernachtungen erschlichen haben.

Während des Prozesses war nicht nur die ungewöhnlich modische Kleiderwahl der Angeklagten aufgefallen. Auch Verteidiger Todd Sprodek hatte von Anfang an eine aggressive Strategie verfolgt. Er hatte argumentiert, dass Sorokin stets das Geld habe zurückzahlen wollen.

Zum Ende der Verhandlung am Dienstag hatte Sprodek erklärt, dass Sorokin letztlich nur so vorgegangen sei wie einst im Lied „New York, New York“ besungen. „Sinatra hat in New York einen brandneuen Start hingelegt, genauso wie Miss Sorokin“, hatte Sprodek laut „New York Post“ gesagt.

Netflix und HBO wollen Sorokins Geschichte verfilmen

Sorokin hat bereits eineinhalb Jahre im bekannten New Yorker Gefängnis Riker's Island verbracht. Sollte sie freigesprochen werden, wollen die US-Einwanderungsbehörden sie wegen Überschreiten ihrer Visumsfrist ausweisen.

Der Fall hat in den USA für großes Aufsehen gesorgt. Der Streamingdienst Netflix und der Sender HBO planen bereits, Sorokins Geschichte zu verfilmen. HBO hat die Rechte von Williams erworben, die ihre Geschichte von dem teuren Marokko-Trip erst an die "Vanity Fair" und dann an den US-Kabelsender verkaufte. (dpa, AFP)

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