Nordkorea: US-Bürger aus Haft entlassen
Jeffrey Fowle wurde in Nordkorea einen Bibel zum Verhängnis. Nach monatelanger Haft durfte er am Mittwoch in die USA zurückkehren. Um die Freilassung von zwei weiteren US-Bürgern verhandeln die USA noch.
Nach monatelanger Gefangenschaft in Nordkorea ist einer von drei inhaftierten US-Bürgern freigelassen worden. Der 56-jährige Jeffrey Fowle traf am Mittwoch mit einer US-Maschine auf einem Militärflughafen im Bundesstaat Ohio ein, wie das lokale Fernsehen berichtete. US-Außenminister John Kerry betonte in Berlin, es habe keine Zugeständnisse oder Gegenleistungen seitens der USA für die Freilassung gegeben.
Washington war nach US-Angaben eine zeitliche Frist eingeräumt worden, Fowle aus dem Land zu bringen. Das Verteidigungsministerium schickte demnach ein Flugzeug, das in Pjöngjang landen und den US-Bürger abholen durfte, obwohl beide Länder keine diplomatischen Beziehungen unterhalten.
Außenamtssprecherin Marie Harf dankte schwedischen Diplomaten, die vor Ort bei den Verhandlungen über die Freilassung geholfen hatten. Fowle sei ärztlich untersucht worden und „offenbar bei guter Gesundheit“.
Freilassung ohne Gegenleistung
Kerry versicherte während eines Besuchs in Berlin, es habe keine Gegenleistung für die Freilassung Fowles gegeben. Er hoffe, dass auch die anderen beiden noch inhaftierten US-Bürger freigelassen würden. Die USA bemühten sich mit Hochdruck um Matthew Miller und Kenneth Bae, die in nordkoreanischen Arbeitslagern festgehalten werden. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete, Fowle sei auf Anweisung von Staatschef Kim Jong Un auf freien Fuß gesetzt worden.
Nordkorea hatten Fowle vorgeworfen, in einer Bar im nördlichen Chongjin eine Bibel zurückgelassen zu haben. Der US-Bürger Miller wurde seinerseits Mitte September wegen des Vorwurfs „feindseliger Akte“ zu sechs Jahren Arbeitslager verurteilt. Der 24-Jährige soll bei der Einreise sein Visum zerrissen und Asyl gefordert haben. Der dritte US-Bürger Bae wurde bereits im November 2012 festgenommen und wegen des Vorwurfs der Planung eines Umsturzes zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt. AFP