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Dominic Ongwen, ein Kommandant der berüchtigten ugandischen Rebellenorganisation LRA, erstmals am Internationalen Strafgerichtshof.
© dpa

Dominic Ongwen: Ugandischer Rebellenführer erstmals vor Strafgerichtshof

Fast 30 Jahre dauert der Terror der Rebellenorganisation LRA in Uganda und angrenzenden Staaten. Die „Widerstandskämpfer des Herrn“ morden, verstümmeln und plündern. Jetzt steht einer ihrer Kommandanten vor dem Weltstrafgericht.

Nach fast zehn Jahren Fahndung ist Dominic Ongwen, ein Kommandant der berüchtigten ugandischen Rebellenorganisation LRA, erstmals dem Internationalen Strafgerichtshof vorgeführt worden. Dem 40-Jährigen wurde am Montag in Den Haag die Anklage verlesen. Chefanklägerin Fatou Bensouda wirft ihm schwere Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Er soll der Miliz Sklaverei, Mord, Verstümmelung und Plünderungen befohlen haben.

Joseph Kony weiterhin auf der Flucht

Ongwen gilt als einer der wichtigsten Stellvertreter des berüchtigten LRA-Kommandanten Joseph Kony, der noch flüchtig ist. Erste Beweise muss die Anklage im Vorverfahren vorlegen, das am 24. August eröffnet werden soll. 2005 war ein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden. Anfang dieses Jahres hatte er sich in der Zentralafrikanischen Republik ergeben.

Durch den fast 30 Jahre dauernden Terror der „Widerstandsarmee des Herrn“ (Lord's Resistance Army) im Norden Uganda wurden zehntausende Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben. Tausende Kinder waren als Soldaten zwangsrekrutiert und unzählige Mädchen als Sexsklavinnen missbraucht worden. 2005 zog sich die LRA in das Grenzgebiet zwischen Zentralafrika, dem Südsudan und dem Kongo zurück.

Das Gericht informierte Ongwen über seine Rechte und befragte ihn zu seiner Person. „Ich danke Gott für die Erschaffung des Himmels und der Erde und aller auf der Erde“, begann er seine Antwort in der ugandischen Sprache Acholi. Er sei 1975 im Norden Ugandas geboren und 1988 von Rebellen der LRA entführt worden. „Ich war 14 Jahre alt, als ich in den Busch verschleppt wurde,“ sagte der in einen dunkelblauen Anzug und ein weißes Hemd gekleidete Angeklagte. Auf die Frage nach seinem Beruf sagte er: „Ich bin arbeitslos, vorher war ich Soldat bei der LRA.“ (dpa)

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