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Quentin Tarantino ist sauer - und verklagt "Gawker".
© dpa

Tarantino: Tarantino verklagt Newsportal "Gawker"

Quentin Tarantino sinnt auf Rache. Nach der illegalen Veröffentlichung seines Drehbuchs "The Hateful Eight" erstattete der Hollywood-Regisseur Anzeige gegen die Website "Gawker".

US-Starregisseur Tarantino hat bei dem U.S. District Court in California Anzeige gegen das Newsportal "Gawker" wegen Urheberrechtsverletzung erstattet. In einem Artikel hatte die Website das Durchsickern des Drehbuchs thematisiert und einen Link auf Portal AnonFiles.com gesetzt, das eine Kopie des 146 Seiten langen Werks zum Download anbot. Tarantino sieht in dieser Praxis seine Rechte verletzt. Er verlangt nun eine Million Dollar Schadensersatz von der Nachrichtenseite. Zudem erstattete Tarantino Anzeige gegen Unbekannt für den Upload des Drehbuchs.

Tarantino mit schuld Schuld an Leak des Skripts?

"Gawker"-Chefredakteur John Cook wies indes die Vorwürfe zurück. In einer Stellungnahme schrieb Cook, Tarantino hätte den Staranwalt und "gelegentlichen böse-Briefe-an-Gawker-Schreiber Martin Singer" engagiert. Dieser beschuldige "Gawker" des "Raubtierjournalismus". Cook verteidigt sich gegen den Vorwurf der Urheberrechtsverletzung damit, dass er keine Kenntnis darüber habe, wer das Drehbuch ins Netz geladen habe. Seine Zeitung habe lediglich darauf verlinkt, was der gängigen Praxis entspräche. Zudem habe Quentin Tarantino selbst dafür gesorgt, aus dem Durchsickern seines Drehbuchs eine Geschichte zu haben. Erst das Interview mit dem Nachrichtenportal "Deadline Hollywood" habe die nötige, mediale Aufmerksamkeit heraufbeschworen.

Tarantino: "Ich bin sehr niedergeschlagen"

Quentin Tarantino hatte vergangene Woche nach der Veröffentlichung seines Drehbuchs verärgert verkündet, er werde die Arbeiten an seinem Projekt vorerst einstellen. Lediglich sechs Menschen hätten Einsicht in das Drehbuch gehabt. Darunter Produzent Reggie Hudlin und die Schauspieler Michael Madsen, Bruce Dern und Tim Roth. Tarantino vermutete, dass das Skript über einen Schauspielagenten weitergeleitet worden sei. Er sei "sehr niedergeschlagen" gewesen, sagte Quentin Tarantino. "The Hateful Eight" soll nun als Comic oder Buch erscheinen.

Michel Penke

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