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Donald Trump und Stormy Daniels
© AFP/Mandel Ngan, Ethan Miller

US-Pornodarstellerin: Stormy Daniels wurde nach eigenen Angaben von Trump-Schergen bedroht

Die US-Pornodarstellerin Stormy Daniels erneuert ihre Vorwürfe: Demnach sei sie mit Gewalt zum Schweigen über ihre Affäre mit Trump gedrängt worden.

Die Pornodarstellerin Stormy Daniels ist nach eigenen Angaben unter Androhung von Gewalt zum Schweigen über ihre angebliche Affäre mit US-Präsident Donald Trump gebracht worden. Als ihre Geschichte im Jahr 2011 vor der Veröffentlichung gestanden habe, sei sie auf einem Parkplatz in Las Vegas von einem Mann bedroht worden, berichtete die 39-Jährige am Sonntag in einem Interview mit dem Sender CBS.

Sie sei in Begleitung ihrer damals zweijährigen Tochter gewesen, als der Mann an sie herangetreten sei, berichtete Stormy Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, dem Moderator der Sendung "60 Minutes", Anderson Cooper. Dieser habe sie gewarnt: "Lass Trump in Ruhe, vergiss die Geschichte". Dann habe der Mann ihre Tochter angesehen und gesagt, "'das ist ein hübsches kleines Mädchen. Es wäre schade, wenn ihrer Mama etwas zustoßen würde'". Die Drohung habe ihr einen großen Schrecken eingejagt, erzählte Clifford dem Moderator. Aus Angst habe sie sich auch nicht an die Polizei gewandt.

Clifford sieht sich nicht als Opfer

Die Pornodarstellerin hatte nach eigenen Angaben eine einzige sexuelle Begegnung mit Trump. Sie habe den über 30 Jahre älteren Immobilienmilliardär im Juli 2006 während eines Golfturniers in Lake Tahoe kennengelernt und in seinem Hotelzimmer ungeschützten Sex mit ihm gehabt, berichtete Clifford. Sie habe ihn wenig attraktiv gefunden. Dennoch sei sie "kein Opfer", betonte sie mit Blick auf die #MeToo-Debatte. Der Sex sei einvernehmlich gewesen.

Zu dem Zeitpunkt war Trump bereits mit der heutigen First Lady Melania verheiratet, drei Monate zuvor hatte sie ihren gemeinsamen Sohn Barron zur Welt gebracht. Sie habe Trump nach seiner Frau gefragt, berichtete Clifford. Er habe aber nur kurz geantwortet: "Mach Dir keine Gedanken, wir haben getrennte Zimmer". Auch habe er sie damals nicht um Geheimhaltung gebeten.

Nach dem kurzen Abenteuer im Hotelzimmer blieb Clifford nach eigenen Angaben bis 2007 mit Trump in Kontakt. Er habe ihr gesagt, er wolle sie in seiner TV-Show "The Apprentice" unterbringen - doch sei dieser "Deal" nie zustandegekommen.

Trumps Anwalt zahlte Clifford Schweigegeld

Vier Jahre später sei sie von dem Magazin "In Touch" auf die Affäre angesprochen worden. Sie habe sich gegen Zahlung von 15.000 Dollar zu dem Interview bereit erklärt. Laut CBS verzichtete das Magazin aber später auf eine Veröffentlichung, nachdem Trumps Anwalt Michael Cohen mit einer Klage gedroht hatte. Kurze Zeit danach soll der Vorfall auf dem Parkplatz stattgefunden haben.

Vor der Präsidentschaftswahl 2016 zahlte Trumps Anwalt Cohen der Pornodarstellerin im Zuge einer Schweigevereinbarung 130.000 Dollar. Clifford will nun aus dieser Vereinbarung aussteigen und ist deswegen vor Gericht gezogen. In dem CBS-Interview äußerte sie sich nun erstmals zu der Affäre, seit das "Wall Street Journal" im Januar über das Schweigeabkommen berichtet hatte.

Trumps Anwälte drohen dem Pornostar mit einer Schadensersatzklage von 20 Millionen Dollar wegen Bruchs der Vereinbarung. Gleichzeitig bestreitet das Weiße Haus jegliche intime Beziehung zwischen Trump und Clifford.

Auf die Frage, warum sie ihr Schweigen brechen wollte, sagte die 39-Jährige, sie wolle "die Sache klarstellen": "Ich finde es nicht okay, als Lügnerin dazustehen". Sie betonte, Trump wisse, dass sie die Wahrheit spreche. Trump war kurz vor Sendung des Interviews von seinem Wochenende in seinem Luxusresort Mar-a-Lago nach Washington zurückgekehrt. (AFP)

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