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Operation: Steinmeiers Nieren-OP geglückt

Am Mittwochmorgen kam die erlösende Nachricht: Die Nieren-Transplantation von SPD-Fraktionschef Frank- Walter Steinmeier und seiner Ehefrau Elke Büdenbender ist geglückt.

Berlin - „Nach Rücksprache mit den Ärzten kann ich mitteilen, dass die gestrigen Operationen gut verlaufen sind“, teilte Steinmeiers Sprecher Hannes Schwarz mit. „Beide machen zufriedenstellende Fortschritte“.

Die Operation und ihre aufwendige Vorbereitung hatten sich fast den ganzen Dienstag hingezogen. Zunächst war dem 54-jährigen Politiker, der bis Oktober eine politische Auszeit nimmt, in einem eineinhalbstündigen Eingriff eine gesunde Niere entnommen worden. Anschließend wurde das Organ seiner schwer erkrankten 48-jährigen Frau eingepflanzt. Am frühen Abend kam ein erster Anruf aus der Klinik, dass man sich keine Sorgen machen müsse. Doch jetzt beginnt eine weitere Phase des Abwartens: Erst in einigen Wochen wird sich zeigen, ob das Organ auch vom Körper der Frau angenommen wird.

Operiert wird in den über 40 deutschen Transplantationszentren nach einem längst eingespielten Verfahren. Nach Angaben von Medizinern kann der Spender einer Lebendniere nach etwa sieben bis zehn Tagen die Klinik verlassen. Gelegentlich kommt es zu Nebenwirkungen wie erhöhten Temperaturen oder Harnweginfekten. Bei komplikationslosem Verlauf wird eine Organempfängerin wie Steinmeiers Frau bereits nach ein bis zwei Tagen von der Intensiv- auf eine Normalstation verlegt. Unter Anleitung von Pflegern und Physiotherapeuten soll jeder Patient möglichst früh aus dem Bett aufstehen, um sich zu waschen oder Atemübungen zu machen. Manchmal dauert es Tage oder sogar Wochen, bis sich das neue Organ vom „Operationsstress“ erholt hat. In diesen Fällen muss zwischendurch eine Blutwäsche (Dialyse) vorgenommen werden. Nach der medikamentösen Einstellung erfolgt die Verlegung in eine Nachsorgeklinik.

Steinmeier hatte ausdrücklich vor allem die Medien darum gebeten, seine Privatsphäre und die seiner Frau in den kommenden Wochen zu respektieren. Daran hielten sich bislang die meisten. Ort und Name des Krankenhauses, in dem die Steinmeiers behandelt werden, wurde bislang nicht publik gemacht, obwohl Angaben darüber längst kursieren. Der SPD-Fraktionschef wollte mit dieser Bitte um Zurückhaltung eine Wiederholung einer unangenehmen Erfahrung seines Vorgängers Peter Struck verhindern. Nach dessen Schlaganfall 2004 warteten bei seiner Einlieferung in der Berliner Charité vor der Tür bereits die Fotografen. dpa

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