Spaß-Partei Darth-Vader-Block in der Ukraine: Star-Wars-Figur Chewbacca bei Wahlen in Odessa verhaftet
Während Vitali Klitschko bei der Bürgermeisterwahl in Kiew in die Stichwahl muss, kandidiert Darth Vader in Odessa.
Rückschlag für Darth Vader: Bei der Kommunalwahl in der Ukraine hat die Polizei einen im Stil der Science-Fiction-Saga „Star Wars“ verkleideten Aktivisten festgenommen. Der Mann im zotteligen Fellkostüm der Figur Chewbacca war der Fahrer des als Film-Bösewicht Darth Vader auftretenden Spitzenkandidaten der Spaß-Partei Darth-Vader-Block, wie das Internetportal dumskaya.net am Sonntag berichtete. Die Polizei nahm ihn demnach in der südukrainischen Stadt Odessa mit aufs Revier, weil der Chewbacca-Aktivist sich weigerte, seinen Führerschein zu zeigen.
Der Darth-Vader-Block ist bei der Kommunalwahl mit 61 Kandidaten zugelassen, davon 48 allein in Odessa. Dort wollen unter anderem auch Bewerber mit Jux-Namen wie Meister Yoda die „dunkle Seite der Macht“ im Stadtrat repräsentieren. Der Kandidat Darth Nikolajewitsch Vader will Bürgermeister werden. Auch für ihn gab es eine Überraschung: In seinem Wahllokal stand er nicht auf der Wählerliste und konnte somit nicht selbst abstimmen. „Das zeugt von Fälschungen in Größenordnungen“, beschwerte er sich.
Auch in den südukrainischen Hafenstädten Mykolajiw und Cherson sowie in der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw standen der dunkle Lord und seine Getreuen zur Wahl. Die Filmfigur Darth Vader tritt nicht zum ersten Mal bei Wahlen an. Schon bei der Parlamentswahl und den Bürgermeisterwahlen in Kiew und Odessa 2014 erregte die Internetpartei mit der Science-Fiction-Figur Aufsehen. Ihr früherer Kopf Dmitri Golubow sitzt inzwischen für die Präsidentenpartei Block-Petro-Poroschenko im Parlament.
Lenin-Statue in Darth Vader verwandelt
Einige Tage zuvor wurde eine Statue von Sowjetführer Wladimir Iljitsch Lenin in ein Abbild des Bösewichts Darth Vader verwandelt. "Mit gefiel die Idee nicht, die Statue zu zerstören", sagte der Künstler Alexander Milow bei der Einweihung am Freitag. Das Monument auf einem Fabrikgelände in Odessa sollte eigentlich zerstört werden. Ein im Mai beschlossenes Gesetz sieht vor, dass in der Ukraine sämtliche Referenzen an die Zeit unter Sowjetherrschaft aus der Öffentlichkeit getilgt werden sollen - etwa Statuen, Orts-, Straßen- und Fabriknamen. Landesweit wurden seither zahlreiche Lenin-Statuen niedergerissen. (dpa)