„Costa Concordia“: Schädel und Knochen im Wrack gefunden
Das letzte noch vermisste Opfer der Havarie der „Costa Concordia“ könnte nach mehr als zweieinhalb Jahren gefunden worden sein. Suchmannschaften entdeckten einen menschlichen Schädel und Knochen auf einem Deck des in Genua liegenden Wracks.
Auf der Suche nach dem letzten vermissten Todesopfer im geborgenen Wrack des Passagierschiffs "Costa Concordia" sind Taucher auf menschliche Überreste gestoßen. Bei der Suche nach dem Leichnam des aus Indien stammenden Kellners Russel Robello seien Menschenknochen gefunden worden, teilte die italienische Zivilschutzbehörde am Mittwoch mit. Es könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Leichenteile zu einer ebenfalls auf dem Schiff gestorbenen Italienerin gehören. Analysen sollten in den kommenden Tagen Aufschluss über die Herkunft der Knochen geben, erklärte die Behörde. Italienische Medien berichteten, bei den Knochen handele es sich um Schädelteile. Derzeit durchsuchen Taucher jene Teile des Schiffes, die bislang nicht zugänglich waren. Die "Costa Concordia" war am 13. Januar 2012 bei einem verfehlten Manöver vor der italienischen Insel Giglio auf Grund gelaufen, leck geschlagen und gekentert. 32 der 4200 Insassen kamen bei dem Unglück ums Leben, darunter zwölf Deutsche. Erst nach langer Vorbereitung gelang es, das Wrack aufzurichten und wieder zum Schwimmen zu bringen. Seit Ende Juli liegt das Kreuzfahrtschiff zum Verschrotten im Hafen von Genua.
Empörung über Auftritt von "Concordia"-Kapitän als Panik-Experte
Ein Auftritt des Kapitäns des verunglückten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" als Experte für "Panik-Management" hat in Italien einen Aufschrei der Empörung ausgelöst. Wie die Zeitung "La Nazione" berichtete, hielt der derzeit wegen des Unglücks vor Gericht stehende Francesco Schettino Anfang Juli vor Medizin-Studenten der Universität La Sapienza in Rom einen knapp zweistündigen Vortrag zum Umgang mit Panik und wurde anschließend mit einem Diplom der Universität geehrt.
Dem Bericht zufolge stützte sich Schettino bei dem Vortrag im Rahmen eines Master-Studiengangs für Gerichtsmedizin auf eine 3-D-Rekonstruktion des "Costa Concordia"-Unglücks, bei dem im Januar 2012 insgesamt 32 Menschen ums Leben kamen, darunter zwölf Deutsche. Der Kapitän, dem fahrlässige Tötung und Verlassen eines Schiffes in Seenot vorgeworfen wird, brüstete sich dabei laut Bericht mit seiner langjährigen Erfahrung als Schiffskommandant. "Ich bin in der ganzen Welt gereist und weiß daher, wie man in solchen Situationen reagiert" sagte Schettino demnach.
Er sei "empört, wenn ich sehe, was in diesem Land möglich ist", kommentierte der Staatsanwalt im Prozess gegen Schettino, Francesco Verusio, den Vorfall. Bildungsministerin Stefania Giannini bezeichnete den Auftritt als "wirklich verwirrend". Der Rektor der Universität La Sapienza, Luigi Frati, sprach von einer "unwürdigen und deplazierten" Einladung Schettinos. Der verantwortliche Professor sei vor den Ethik-Ausschuss der Uni geladen worden.
Die "Costa Concordia" hatte am 13. Januar 2012 bei einem riskanten Manöver vor der Küste der Toskana einen Felsen gerammt und war gekentert. Schettino muss sich wegen fahrlässiger Tötung in mehren Fällen, Verursachung von Umweltschäden und Verlassen eines Schiffs in Seenot vor Gericht verantworten.
Schettino hatte den kenternden Koloss in einem Rettungsboot verlassen, obwohl noch Menschen an Bord waren. Nach eigener Darstellung war Schettino in das Rettungsboot gefallen und dann an Land geblieben, um von dort aus die Rettungsarbeiten zu koordinieren. Die Hafenbehörde forderte ihn per Handy mehrmals auf, wieder an Bord zu gehen, was er nicht tat. (AFP)
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