Sicherheitslandung in Frankfurt-Han: Ryanair-Pilot unterbricht Flug - 33 Passagiere im Krankenhaus
Nach einem Druckabfall muss ein Ryanair-Jet am Hunsrück-Airport Hahn landen. Was genau an Bord geschah, ist noch unklar und wird von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung gecheckt.
Auf den Schreck der Passagiere folgt die ausführliche Untersuchung des Vorfalls: Die Suche nach der Ursache für den plötzlichen Druckabfall in einer Ryanair-Maschine dürfte sich mehrere Monate hinziehen. Nun würden die beiden Flugschreiber der in der Nacht zum Samstag am Flughafen Hahn zwischengelandeten Maschine ausgewertet, sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BfU) am Montag in Braunschweig. Es handele sich um den Voice-Recorder, der Stimmen im Cockpit aufzeichnet, und den Datenschreiber, der technische Vorgänge festhält.
In sechs bis acht Wochen gebe es voraussichtlich einen Zwischenbericht, in dem aber noch nichts zur Ursache stehe. Der Abschlussbericht werde mehrere Monate brauchen, sagte der Sprecher. Die Untersuchungen vor Ort hatten die BfU-Experten am Sonntag abgeschlossen und das Flugzeug anschließend wieder freigegeben.
Die Maschine war auf dem Weg nach Kroatien
Die Boeing 737-800 war mit 189 Passagieren auf dem Weg von Dublin ins kroatische Zadar. Wegen des Druckabfalls in der Kabine musste sie im Hunsrück außerplanmäßig heruntergehen. Mehr als 30 Passagiere kamen ins Krankenhaus, konnten dies aber schon am Samstag wieder verlassen. Sie hatten laut Bundespolizei über Kopf- und Ohrenschmerzen sowie Übelkeit geklagt. Am Samstagvormittag startete eine Ersatzmaschine nach Zadar.
22 Passagiere konnten nach früheren Angaben der Bundespolizei aus medizinischen Gründen nicht mitfliegen. Ryanair teilte am Montag mit, „wenige verbleibende Kunden“ seien mit dem Bus nach Zadar gefahren worden. Die Airline entschuldige sich aufrichtig für die Unannehmlichkeiten.
Passagierin beklagt fehlende Betreuung
Eine Passagierin hatte in einem Interview mit „Spiegel Online“ die fehlende Betreuung bemängelt. Menschen, die unter Schock gestanden hätten, seien weder vom Flughafenpersonal noch von der Airline betreut worden. „Das Einzige, was ich bekam, war eine Standard-Mail, die mich über meine Fluggastrechte aufklärte.“ Zudem sei die Übernachtung im Terminal unangemessen gewesen. Es habe nach der Landung eine Dreiviertelstunde gedauert, bis sich die Türen geöffnet hätten.
Ryanair-Sprecher Robin Kiely teilte mit, das Flugzeug sei letztlich ordnungsgemäß gelandet, so dass die Passagiere es hätten verlassen können. Den Kunden seien Erfrischungsgutscheine ausgehändigt und eine Hotelübernachtung genehmigt worden, „obgleich nur wenige Unterkünfte zur Verfügung standen“. (dpa)
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