Alkoholgenuss in und für Europa: Ran an die Gläser, das Abendland ist in Gefahr!
Europäerinnen und Europäer trinken doppelt so viel Alkohol wie der Weltdurchschnitt. Doch der Vorsprung wird kleiner. Was macht das mit dem Abendland? Eine Glosse.
Die diesjährige finale Sause steht an. Am Brandenburger Tor, wo auch immer Menschen die Gläser heben und klingen lassen, weil ein neues, hoffentlich besseres Jahr ansteht. Das wird die Statistik wieder in die Höhe treiben. Die Alk-Statistik. Um die war es zuletzt nicht gut bestellt. Wer trinkt schon bei Bikini-Wetter heißen, roten Wein mit Orangenscheiben und Zimt. Wenn das so weitergeht mit dem Wetter, werden wir wohl Abschied nehmen müssen von einer lieb gewordenen Tradition. Und das hat dann noch andere Auswirkungen.
Derzeit trinkt der Europäer als solcher doppelt so viel Alkohol wie der Weltdurchschnitt. Immerhin ist sich Europa diesbezüglich noch einig, hoch die Tassen. Der erhöhte europäische Konsum hat möglicherweise auch etwas mit Religionen zu tun. Der Muslim als solcher, wie auch der Hindu und der Buddhist, nutzen den flüssigen Rausch eher asketisch. Buddha sitzt nur bräsig, die Plauze kommt definitiv nicht von bayerischem Bier. Unser Urvater hingegen hat schon Wasser in Wein verwandelt. Und unsere christlichen Pfarrer litern kurz vor Schluss der Messe regelmäßig und liturgisch korrekt ordentlich ein. Ein nonverbaler Aufruf, der sich nur unwesentlich vom kollektiven Beschluss „Oans, zwoa, gsuffa“ unterscheidet. Das hat selbstredend Weiterungen, jährlich sterben 195 000 Menschen an den Folgen des europäischen Alkoholgebrauches. Die Lebensmittelverordnung der EU, die auf die Gefahren des Alkohols hinweisen könnte, hilft nicht weiter, sie wird in Brüssel von Europäern gemacht, also von potenziellen Säufern.
Man ahnt schon, worauf es hinausläuft. Mäßigt sich Europa nicht, wird es über kurz oder lang personelle Auffrischung benötigen. Und wer kommt da gerade recht? Richtig, die Flüchtlinge. Überwiegend jung mit hoher Lebenserwartung und Rentenzahlungsbereitschaft. Und, vor allem, aus Kulturkreisen stammend, in denen der Alkohol eine eher unbedeutende Rolle spielt, der Tee und Kaffee eine umso größere. Das wird dann wohl eine spannende Integrationsaufgabe werden. Und eine erweiterte Wertedebatte geben.
Wer drückt, etwa auf dem Oktoberfest oder zu Weihnachten oder zu Silvester, wem seinen Stempel auf? Wird auf der Wiesn künftig die Maß Schwarztee ausgeschenkt? Spätestens dann wird Europa auch in dieser Statistik ins Hintertreffen geraten. Also, Leute, an die Gläser, Flaschen, Fässer, das Abendland ist in Gefahr.